Zwei Tage Steinböcke sehen – eine Wanderung in die Allgäuer Alpen
Eine Alpen-Wanderung mit der Familie… nicht gerade der Alltag von Jugendlichen. Trotzdem konnte ich meinen 15jährigen Sohn überzeugen, mal wieder mit uns eine Bergtour zu unternehmen. Voraussetzung für ihn allerdings: keine flachen Wanderwege, lieber zum Bergsteigen und vor allem eine gute Berghütte am Abend.
Damit stand dann auch das Ziel der Wanderung in den Alpen fest: die Steinbock-Tour , entlang des Heilbronner Wegs.
Die Wanderroute in den Alpen im Detail
Ausgangspunkt der Wanderung ist die Fellhornbahn, dort haben wir das Auto stehen lassen und sind mit den Rädern entlang der Stillach bis nach Einödsbach geradelt.
Ab Einödsbach, dem südlichsten ganzjährig bewohnten Ort Deutschlands auf 1.113 m Höhe, bestehend aus drei Anwesen, beginnt dann der Aufstieg.
Die Wanderkarte griffbereit im Rucksack – aber die gute Beschilderung macht sie bisher zumindest überflüssig.
Auf der Petersalpe dann die erste Rast: die Berghütte bietet den Wanderern Getränke zur Selbstversorgung an, gut gekühlt im Brunnen.
Schließlich das nächste Ziel vor Augen: Die Enzianhütte auf 1.804 m und von „Feinschmecker“ ausgezeichnet.
Dass die Berghütte zudem noch über Sauna, Whirlpool und Massage verfügt, interessiert uns heute nicht. Wir freuen uns auf den Wirt Daniel Schwegler, ausgebildeter Koch und Masseur, der mit Leib und Seele für die Gäste da ist – und entweder kocht oder müde Wanderer massiert, die auf dem Wanderung durch die Alpen bei ihm die letzte Nacht in den Bergen verbringen.
Hier oben übernachten wir auch, im Zimmer.
Das Essen muntert Pascal auf, vor allem nach diesem Dessert!
Am nächsten Morgen geht es schließlich weiter; der Blick zurück zeigt den Aufstieg aus dem Stillachtal von Oberstdorf und den Grünten im Hintergrund.
Schließlich die nächste Berghütte in Sicht: die Rappenseehütte auf 2.091 m Höhe, die größte Schutzhütte des DAV.
Das Murmeltier ist Wanderer gewöhnt und lässt sich gerne fotografieren.
Selbst auf dieser Höhe gibt es Schumpen, wie die Jungtiere im Allgäu heißen. Sie erfrischen sich im Rappensee, so wie es einst Sebastian Kneipp auch beobachtete.
Kein Wunder, dass der Allgäuer Bergkäse bei solch einem Futter würzig schmeckt!
Ein weiterer Aufstieg in Richtung „Hohes Licht“ entlang der Wanderung in den Alpen geschafft. Noch einmal blicken wir zurück zur Rappenseehütte
Jetzt geht es richtig ans Bergsteigen.
Selbst im August finden wir teilweise noch viel Schnee vor.
Das oberste Schild lässt hoffen: nur noch eine halbe Stunde! Wir ziehen übrigens wegen der intensiven Sonne und Reflexion unsere langärmelige Kleidung an, um am Berg keinen Sonnenbrand zu bekommen.
Unser Ziel für heute erreicht: das Hohe Licht auf 2.651 m und damit einer der höchsten Gipfel der Allgäuer Alpen.
Ein kritischer Blick: passe ich durchs Heilbronner Thörle? Der Heilbronner Weg ist ein beliebter Fernwanderweg, doch diesmal haben wir kaum Leute angetroffen.
Was Pascal lässig empfand, bedeutete für mich starke Überwindung. Einzig die Sicht über die Gipfel entschädigt.
Schließlich der Abstieg über die Bockarscharte. Wir sind gespannt auf die Steinböcke, die wir dann auch sehen.
Pascal freut sich aber mehr über die Aussicht im Waltenberger Haus, eine DAV-Berghütte, einkehren zu können. Die Scharte schaut übrigens auf der Wanderkarte ganz anders aus, zumindest wie die Wanderwege eingezeichnet sind. Hier hat man den Eindruck, einem großen Schlund entgegen zu wandern.
Man muss schon genau hinsehen um die Steinböcke zu sehen. Hier die Jungtiere, die Pascal mit Begeisterung zählt.
Das Waltenberger Haus, eine ursprüngliche Berghütte, wird mit dem Hubschrauber versorgt. Unsere letzte Rast am Berg, bevor es die letzten Stunden hinab ins Tal geht, wieder zum Berggasthof Einödsbach, zur allerletzten Einkehr.
Der Film ist wunderbar und die Kuh mit Glocke und Blumenlecken gefiel mir besonders—so ist halt das Allgäu! Herzlichst christl
Alles wunderschön!
Ja, da kann ich nur zustimmen, das Allgäu ist wunderschön.