Eine Veranstaltung der etwas anderen Art – Almabtrieb in Tirol
Heute am 21. September ist der Almabtrieb in Tannheim – der Größte im Tannheimer Tal. Diesen möchte ich mir heute mal näher anschauen mit allem was so dazu gehört. Natürlich nicht bin ich dabei nicht ganz alleine, meine Schwester begleitet mich.
Somit sind wir zeitig am Weg, man merkt schon beim Verlassen des Hauses. Heute ist ein besonderer Tag. Das Tal füllt sich mit Menschen, die so scheint es von überall her strömen. Beengt fühlen wir uns nicht, eher in guter Gesellschaft. Auch das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite – strahlend blauer Himmel, angenehme Temperaturen, kurzum es verspricht ein wunderschöner Tag zu werden und wir müssen uns wohl beeilen, denn die zahlreichen Gäste, stellen sich bereits am Straßenrand auf.
Auch wir gesellen uns hinzu – schauen in die bunte Gesellschaft – alle sind festlich angezogen bzw. in Tracht, so wie wir und ich muss sagen: „Das hat richtig was“ – fesche Damen in Dirndl und die Herren in Lederhosen. Volkstümliche Musik kommt aus den umliegenden Lautsprechern. Dann geht’s los – die festlich geschmückten Kühe kommen, ein Sprecher kommentiert den beginnenden Umzug.
Alpe für Alpe wird angekündigt und die Älpler kommen mit Ihrem Vieh zusammen die Straße entlang. Der Sprecher erklärt, dass die Kühe den kompletten Sommer auf der jeweiligen Alm verbracht haben, also so bei 1400 bis 1600 Metern, je nach Alm. Saftige Weideflächen mit einer vielzahl von Kräutern haben dabei auf dem täglichen Speiseplan gestanden. Ich glaube das sieht man den „Damen“ auch an, sie schauen gut aus und sind fein rausgeputzt. Manche haben sogar eine Art Blumenschmuck an. Dies so sagt der Sprecher ist das traditionelle „Kranzen“ – das allerdings nur die Almen und Hüttenwirte dürfen, bei denen der komplette Almsommer ohne Zwischenfälle verlaufen ist –keine verunglückte Kuh oder Kalb. Ebenso zählt der Sprecher auf, dass die Almen traditionell geführte Familienbetriebe sind, die bei den zahlreichen Wanderungen im Tannheimer Tal zum Verweilen einladen, köstliche selbsthergestellte Speisen sind dabei auf der Karte zu finden und manche stellen sogar Butter und Käse her, welche der Gast auch gerne kaufen kann.
Nachdem nun alle Almen an uns vorbei gezogen sind, haben wir so ca. 700 Stück Vieh gesehen, auch Pferde, Ziegen und Lamas. Alles in allem ein sehr schöner bunter Almabtrieb, der aber nicht zu Ende ist. Auf dem großen Parkplatz in direkter Nähe der Touristinformation ist ein großes Zelt aufgebaut, eine Musikkapelle spielt auf, frisch gezapftes Bier, eine große Auswahl an deftigen Speisen. Also das probieren wir nun auch aus, aber ohne Kamera und Kommentator.