Mal wieder ein trüber Herbstsonntag, an dem es in den Alpen Obheiter ist (ein Tag mit tief hängenden Wolken, der in höheren Lagen bestes Wetter garantiert).

Was bietet sich mehr an, als Kind und Gepäck zu packen und das trübe Herbstwetter hinter sich zu lassen. Diesmal sollte es auf die Bärgundhütte ins Kleinwalsertal gehen. Hoch genug um allen Wolken sicher zu entfliehen und der Weg einfach genug, damit auch kleinere Kind ohne quengeln und jammern am Ziel ankommen.

Die Anreise erfolgt von Bayern aus durch das schöne Kleinwalsertal und führt bis nach Baad, den südlichsten Ort im Tal. Dank großzügiger Parkplätze direkt am Weg kann die Familienwanderung auch schnell beginnen.

Rucksack umgeschnallt, nochmals die Schnürsenkel der Bergschuhe überprüft und wir legen los Richtung Hütte. Gut eine Stunde sollten wir auf dem gut ausgebauten Weg entlang des Bärguntbaches wandern. Bei bestem Sonnenschein und guter Laune führt uns der Weg abwechslungsreich und kinderfreundlich immer leicht ansteigend das Tal entlang. Bestimmt auch im Sommer auch eine tolle Familienwanderung, die die meiste Zeit am kühlen Nass des Baches entlangführt und an einigen Stellen zur Erfrischung einlädt.

So erreichen wir dann auch ohne große Mühen die Bärgundhütte, das Ziel unserer heutigen Familienwanderung. Wie es sich in den Allgäuer Alpen gehört, gibt es erst einmal eine deftige Brotzeit und etwas kühles zu Trinken (die Kinder bekommen Almdudler, die Eltern ein frisches Radler). So lässt es sich in der Sonne wunderbar aushalten und die Zeit vergeht wie im Flug.

Nachdem die Tage im Herbst kürzer werden, sollten wir dennoch zeitig aufbrechen. Nachdem alle Sachen wieder verstaut sind und die Kinder sich irgendwann auch einmal vom Sandkasten verabschieden konnten, traten wir den Rückweg an. Nicht ohne vorher noch ein Erinnerungsfoto am Gipfelkreuz zu machen. Der Rückweg führt uns nun  leicht Richtung Osten oberhalb des Bärguntbaches an imposanten Panoramen vorbei. Immer im Blick: der Kleine Widderstein (2.236) und der Bärenkopf (2.083).

Nach der Hälfte des Rückwege zeigte sich noch ein tolles Naturschauspiel: Innerhalb weniger Minuten zogen Wolken auf und verhüllten bald die Gipfel um uns herum. Wir waren froh, heute nur auf gut ausgebauten Wegen mit den Kindern unterwegs zu sein und nicht eine Bergtour in höheren Lagen geplant zu haben.

Nach ca. 1 Stunde kamen sowohl die Kinder, wie auch wir Eltern wieder am Parkplatz an und waren uns einig: diese Familienwanderung wollen wir wieder einmal gehen. Vor allem für kleinere Kinder ist der Weg spannend und nicht zu beschwerlich und die Eltern können dabei ein Bergpanorama wie gemalt genießen.