Wanderung von Hütte zu Hütte im Tannheimer Tal mit meinen Wanderfreunden Anita, Bernd und Raimund
Am ersten Samstag im Juni fuhr ich mit den Wanderfreunden Anita, Bernd und Raimund um 5 Uhr los nach Nesselwängle im Tannheimer Tal (1130 m). Gegen 10:30 Uhr erreichten wir den Parkplatz am Krinnenlift in Nesselwängle und konnten bei schönem Wetter unsere fünftägige Wanderung im Tannheimer Tal beginnen . Nach 50 Minuten wurde auf dem „Adlerhorst “ eine längere Mittagsrast eingelegt . Dann ging es in 2 1/4 Stunden gemütlich hinauf zum Füsserner Jöchle (1813 m), wo wir uns im Gasthof „Sonnenalm“ das erste Bier schmecken ließen. Um 16 Uhr steigen wir über Schneefelder zur Füssener Hütte (1550 m) ins Raintal hinab, wo wir nach 1 1/2 Stunden von dem freundlichen Hüttenwirt Jörg begrüßt werden. Bei den abgegebene Zeiten sind teilweise größere Pausen mit eingerechnet. Nach dem Abendessen konnten wir noch lange die herrliche Aussicht auf die Rote Flüh, den Gimpel und die Köllenspitze genießen, die voll in der Sonne lagen. Gegen 22 Uhr suchten wir unsere Lagerplätze auf. Außer uns haben noch sechs Wanderer auf der Hütte übernachtet.
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück um 9 Uhr in Richtung Musauer Alm (1290 m). Bevor wir dort nach 45 Minuten ankamen, mussten wir unsere Regenumhänge auspacken. Während des folgenden Aufstieges zum Gehrenjoch über 578 Höhenmeter lässt der Regen nach. Als wir den Wald verlassen, erfreut uns eine herrliche Blumenpracht. Auch acht Gämsen sind zu sehen, die sich durch uns nicht stören lassen. Auf dem Gehrenjoch, das wir nach 2 Stunden erreichen, haben wir eine schöne Aussicht in den Talkessel von Reutte. Dann geht’s in 45 Minuten hinab zur Gehrenalm (1610 m), wo wir eine längere Rast einlegen. Bei noch gutem Wetter wandern wir gegen 15 Uhr weiter und kehren nach 55 Minuten auf der Lechaschauer Alm ein. Nach einem Kaffee gelangen wir in 20 Minuten über das Tiefjoch wieder ins Tannheimer Tal zu unserem heutigen Ziel, der Schneetalalm (1650 m). Hier werden wir von der jungen Sennerin Karin mit einem Marillenschnaps begrüßt. Wir kennen uns schon seit 2005. Da ein starker Regen einsetzt, zündet uns die Gehilfin Martina in der Almstube den Ofen an. Zum Abendessen gibt es schmackhafte Bärlauchknödel. Bevor wir uns im Matratzenlager zur Ruhe legen, haben wir noch eine angeregte Unterhaltung mit der Sennerin, die uns vom Leben am Berg erzählt. Zu unserer Freude sind keine weiteren Nächtiger eingetroffen, denn sonst würde es eng werden.
Die ganze Nacht hat es geregnet und es hört auch während des guten Frühstückes nicht auf. Wegen vorhandener Schneefelder und Dauerregen wird uns davon abgeraten vom Viisalpsee zur Landsberger Hütte aufzusteigen. Nach kurzer Beratschlagung melden wir uns dort ab und gehen um 10.15 Uhr los in Richtung Gimpelhaus. Wir haben wieder Glück und der Regen lässt bald nach. Nun ist der schmale, rutschige Pfad auch besser begehbar. Als wir nach 2 Stunden die Tannheimer Hütte (1713 m) erreichen, scheint die Sonne. Freudig werden wir von der neuen Hüttenwirtin Marion begrüßt, die uns sogleich ein gutes Mittagessen bereitet. Nach längerer Rast geht es weiter zum 15 Minuten entfernt gelegenen Gimpelhaus, wo wir einen geruhsamen Nachmittag verbringen, was die Neulinge Bernd und Raimund besonders erfreut. Das Gimpelhaus liegt 1659 m hoch und hat 60 Betten und 130 Lagerplätze, sowie Duschen und eine gute Küche. Außer uns sind noch elf Wanderer bzw. Bergsteiger auf der Hütte, aber auch hier schlafen wir im Matratzenlager in Zimmer 20 alleine.
Am Morgen des vierten Tages haben sich die Wolken verzogen und der Besitzer vom Gimpelhaus sagt gutes Wetter voraus. Um 9.45 Uhr steigen wir nach Nesselwängele hinab und kommen nach 1 Stunde zu unserem Auto. Von dort geht es in 2 Stunden am Haldensee vorbei hinauf zur urigen Edenbachalm (1405 m), wo ich bereits viermal übernachten durfte. Wegen der vielen Gäste hat die Sennerin Barbara leider keine Zeit für eine Unterhaltung. Um 14.30 Uhr erfolgt dann ein letzter 1 stündiger Aufstieg zu meiner Lieblingsalm, der Gräner Ödenalm (1726 m) mit der Sennerin Lissi und ihrem Freund Andi. Hier konnten wir noch lange mit Blick auf die Lechtaler Berge die Sonne und die himmlische Ruhe genießen. Später bekamen wir sogar noch drei Hirsche zu sehen. Inzwischen war in der gemütlichen Almstube der Kachelofen angezündet und es gab leckere Käsespätzle mit Salat. Anschließend folgte ein gemütlicher Hüttenabend mit Lissi und Andi, wobei fast das Bier ausgegangen wäre. In einem sauberen Matratzenlager verbrachten wir eine geruhsame Nacht.
Am folgenden Morgen war schon der Tisch gedeckt. Es gab wieder ein Frühstück wie im Hotel. Nach einem Gruppenfoto mussten wir uns leider von den Almfreunden verabschieden, aber wir versprachen, wiederzukommen. Als wir nach 1 3/4 Stunden bei unserem Auto ankamen, war unsere rund neunzehnstündige Hüttenwanderung zu Ende. Es war ein schönes Erlebnis, das ich jedem Bergfreund nur wärmstens empfehlen kann.
Bei der Veröffentlichung ist wohl der letzte Absatz abhanden gekommen, der wie folgt lautet:
Am folgenden Morgen war schon der Tisch gedeckt. Es gab wieder ein Frühstück wie im Hotel. Nach einem Gruppenfoto mussten wir uns leider von den Almfreunden verabschieden, aber wir versprachen, wiederzukommen. Als wir nach 1 3/4 Stunden bei unserem Auto ankamen, war unsere rund neunzehnstündige Hüttenwanderung zu Ende. Es war ein schönes Erlebnis, das ich jedem Bergfreund nur wärmstens empfehlen kann.
Hallo Hans, vielen Dank für den Beitrag und die Ergänzung! Ich habe den Absatz direkt in deinen Text eingefügt. Viele Grüße. Peter