Jahrmarkt in Memmingen: Ein Besuch
Am vergangenen Samstag hatte ich endlich mal wieder die Gelegenheit meinen vierjährigen Neffen Peter so richtig, nach allerbester Patentanten-Manier, zu verwöhnen. Wir zwei hatten schon lange ausgemacht, dass wir gemeinsam auf den Memminger Jahrmarkt gehen werden. Zur Verstärkung haben wir auch noch meinen Freund Robert eingepackt.
Den Memminger Jahrmarkt gibt es schon seit 1541. Er gilt als größter innerstädtischer Jahrmarkt in ganz Südbayern und wird jedes Jahr mitten in der wunderschönen Altstadt aufgebaut. Wer allerdings à la Oktoberfest in München auch große Bierzelte erwartet oder ein „Ozapft is“, der wird hier enttäuscht. Eröffnet wird der Memminger Jahrmarkt traditionell mit der Trompete und ans Oktoberfest erinnert wenn schon nur der Floh-Zirkus. Hier ist alles überschaubarer und gemütlicher mit weniger Gedränge.
In Memmingen angekommen war die erste Station unseres Ausflugs dann erst einmal der Bankautomat, denn so ein Lieblingsneffe will ja auch einen Nachmittag lang finanziert werden. Danach stürzten wir uns ins Getümmel und hinein in den Geruch nach gebrannten Mandeln und Bratwurst, der einen sofort wieder in die eigene Kindheit versetzt.
Auf unserem Rundgang kamen wir nicht weit, denn schon kam die „Autoschleife“ in Sicht. Das erste von vielen Fahrgeschäften, die Kinderherzen höher schlagen lassen. Nach der Tour im Safariauto machten wir uns auf zum Westertorplatz, auf dem die Fahrattraktionen für Kinder aufgebaut sind.
Peter durfte Ponyreiten, Hubschrauber fliegen und Kinder-Autoscooter fahren. Mit seinem „Und jetzt fahren wir…“ wurde immer die nächste Runde eingeläutet.
Eine Zuckerwatte darf natürlich bei einem Jahrmarktbesuch auch nicht fehlen. Peters Gesichtsausdruck nach, scheint sie zu schmecken.
Beim Lose ziehen beim Roten Kreuz hatten wir so unsere Probleme, denn die von der Zuckerwatte noch ganz klebrigen Fingerchen blieben immer an den Losezetteln kleben. Wie üblich gab es dieses billige Plastikspielzeug als Gewinn. Entweder geht es, kaum zu Hause angekommen, kaputt oder einzelne Teile verschwinden auf Nimmerwiedersehen. Ihr Eltern kennt das ja sicher.
Auch beim Enten fischen hatten wir ganz viel Spaß.
Dann meinte er großspurig, dass er sich auch traue, im „Erwachsenen-Autoscooter“ mitzufahren. Gesagt getan. Hier wurden wir ordentlich durchgeschüttelt, da ich am Steuer von dem Dreikäsehoch ordentlich angefeuert wurde.
Das war dann aber auch die letzte Station für diesen Nachmittag. Vollbepackt mit Magenbrot, einer Tüte gebrannter Mandeln und den Losgewinnen machten wir uns auf den Heimweg.