Allgäuer Alpenblog

Von den „Kräuterwesen zu den Kräuterpflanzen“

Beschauliche Nachmittagsrundwanderung  am 08. Mai  im Kräuterdorf Stiefenhofen  

Die Sonne wagt sich doch noch hervor und kurz entschlossen gönne ich mir eine Auszeit, obwohl im Büro genügend Arbeit wartet.

Die Wanderkarte bleibt im Rucksack, denn ich gehe zuerst ins „Haus Weltengeist“ in der Ortsmitte, wo bei der  Wildkräuterfrau und Sagenerzählerin Bärbel Bentele immer donnerstags die „Pflanzen das  Sagen“ haben.  

Heute erzählt sie über das Wesen der  „Engelwurz“ auch „Angelika“ genannt.

Die besondere Atmosphäre des Hauses nimmt einen gleich gefangen.

Ich schlendre noch durch die Räume und genieße die Stille inmitten alter Kräuterbücher, bevor ich zu meiner Wanderung nach Hopfen aufbreche.

Gleich nach dem „Kräuterwirt“ geht es auf einer schmalen Nebenstraße nach Ranzenried.  Die Schumpen am Wegesrand beäugen neugierig vorbeikommende Wanderer.

Immer wieder ist der Blick frei auf die Nagelfluhkette mit dem Hochgrat.  Auf einem Wiesenwanderweg geht es von dieser Seite aus gemächlich zum Hahnschenkel. Zu Zeiten der „Salzfuhrleute“ war der Anstieg  von Genhofen über den Hahnschenkel zur Weiterfahrt nach Simmerberg, wo der Salzstadel lag und das Salz angeliefert wurde, sehr gefürchtet und die Fuhrleute bangten um ihre kostbare Fracht. Die Marienkapelle am Wegesrand, liebevoll von den Dorfbewohnern gepflegt,  lädt zu einer kleinen Verschnaufpause ein.

Ich überquere die Straße und wandere weiter nach Iringshofen. Hier muss ich mich entscheiden, welchen Weg ich wähle. Da die Wanderwege gut ausgeschildert sind, ist das kein Problem und ich biege rechts ab, mit dem Gefühl ganz allein auf der Welt zu sein.

Feuchtwiesen säumen den Weg, und das eine oder andere Kräutlein lädt zum genauer hinschauen ein. Das saftige Grün der Wiesen tut „bis in die Seele“ gut. Es geht schon auf 18 Uhr zu und ich muss mich beeilen, denn ich möchte noch zur Gartenführung in den „Artemisia Allgäuer Kräutergarten“.

Heike hat schon begonnen und ich treffe auf eine „Bekannte“ vom Nachmittag, die das gleiche Ziel gewählt hat. Viel Pflanzenwissen wird vermittelt und als aufmerksamer Zuhörer nimmt man immer etwas mit zurück in den Alltag.

Auf direktem Weg wandere ich auf der Gemeindeverbindungsstraße über Isenbretshofen zurück.

Zur rechten Seite grüßt wieder die Nagelfluhkette, auf der linken Seite sieht man weit bis ins württembergische Allgäu. Im Schein der Abendsonne geht es den Lautenberg hinter, heim nach Stiefenhofen.

So eine kleine Auszeit, und wenn es  nur ein paar Stunden sind, tut einfach gut.

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