Allgäuer Alpenblog

6. Etappe: Von der Schwarzenberghütte weiter durch das Koblat nach Oberstdorf im Allgäu

Der Engratsgundsee

Der Engratsgundsee

Kurz nach halb sieben stehe ich auf, stopfe meine Klamotten in den Rucksack, frühstücke etwas und schon stehe ich vor der Hütte. Es ist noch ein klein wenig frisch, das T-Shirt reicht aber aus, denn beim langen Anstieg zum Engeratsgundsee würde es mir eh schnell zu warm werden. Ich glaube, die Jacke hatte ich überhaupt noch nicht an (bis auf den vergangenen Freitag). Egal, ist eh nur eine leichte gegen Regen.

Aufstieg zum Engeratsgundsee: Wandern im Allgäu

Schritt für Schritt geht’s hinauf und endlich habe ich „meinen“ See wieder! Am Ufer werfe ich meinen Rucksack ab und frisches Wasser ins Gesicht.

Alleine am Engeratsgundsee

Der Wechsel von Sonne und Wolken passt sehr zur Stimmung und ich hocke mich auf einen Felsen. Ich genieße. Immer wieder schweifen meine Blicke über den See und hinauf zu den Gipfeln der umliegenden Berge. Eine tiefe Ruhe breitet sich in mir aus. Kein Laut stört, nichts irritiert den Blick. Wichtigkeit hat einzig und allein das Hier und Jetzt. Ohne irgendwelche Ablenkungen. Vollkommen entspannt, fast schon in einem meditativen Zustand, hocke ich da auf meinem Felsen…fast eine Stunde! Der Blick auf die Uhr lässt mich staunen, so lange? Aber was soll’s, bestens verlebte Zeit!

Aufbruchstimmung: Weiter geht’s durch das Koblat Richtung Nebelhorn

Los muss ich natürlich dennoch und so raffe ich mich auf. Ich verlasse den See aber nicht ohne mein Versprechen wieder zu kommen. Ich wandere auf schmalen Pfaden, über Felsen und Schneeflecke. Vorbei geht’s noch an ein paar kleine Gebirgsseen, dabei immer die großartigen Aussichten auf die Allgäuer Hochalpen, die Tannheimer Berge, Koblat, Hochvogel und Oberstdorfer Berge im Blick.

Blick vom Koblat auf die Allgäuer Hochalpen

Eine ursprüngliche und, ja, fast schon archaische Bergwelt. In der ich scheinbar der Einzige bin. Ich freue mich.

Gebirgsseen eingebettet in die Bergwelt

Mit dem Erreichen des Edmund Probst-Hauses hat mich die Zivilisation wieder. Vorbei am romantischen Seealpsee steige ich über einen sehr langen Pfad ins Oytal ab.

Vorbei am Seealpsee ins Oytal

Konzentriertes Gehen ist erforderlich, denn an einigen Stellen ist es sehr steil und schmal (mit Drahtseilen versichert) und das lose Geröll macht sich auch schon mal selbstständig. Sobald das Tal mit dem Oytal-Haus erreicht ist, stellt sich die Wahl: wandernd nach Oberstdorf oder mit bequem auf einem Roller. Den kann man sich hier ausleihen und am Ziel wieder abgeben. Eine durchaus überlegenswerte Option!

Das Wahrzeichen Oberstdorfs: Die Erdinger Arena

Hier finden Sie alle Beiträge von Thorsten Hoyer zur Wandertrilogie Allgäu

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