15.

Jul

Erlebnisbericht zur Allgäu-Wanderwoche „Vom Wiesengänger zum Himmelsstürmer“ (14.06.14 bis 20.06.14)

Wir hatten uns viel Allgäu mit traumhaften Aussichten, schönen Landschaften und Wegen, mit guten Hotels, gutem Essen und natürlich mit bestem Wetter, gewünscht. Und alles haben wir bekommen!

Zugegeben, mit dem exzellenten Wanderwetter hatten wir riesiges Glück, aber die Erfüllung aller anderen Wünsche verdanken wir dem Reiseveranstalter (Isny Marketing).

Die Wanderungen sind Teil der Wandertrilogie Allgäu und führten uns an Moore und Flüsse, über Wiesen und Almen sowie auf Berge, einige davon über 1.000 Höhenmeter. Wanderungen von leicht bis schwer, alles war vertreten. Wir haben gesehen bzw. erlebt, was während der Eiszeit und danach von Gletschern und Wasser modelliert wurde. Das Allgäu ist eine liebliche, imponierende und manchmal eine recht schroffe Landschaft. Wer nicht in die Allgäu-Landschaft hineingewandert ist, hat keine vollständige Vorstellung von deren Schönheit. Jahreszeitbedingt wurde dies durch das frische Grün und die vielen schönen Blumen, darunter viele Orchideen, unterstrichen.

Am 1. Wandertag (Sonntag 15.6.14) umrundeten wir zuerst die beiden Moor-Seen des Taufachmoos / Fetzachmoos bei Isny. Die Route führte uns weiter über den Menelzhofer Berg mit wunderschönen Aussichten, vorbei an einigen schönen Höfen und dem Berghotel Jägerhof. Beim idyllischen Haldenhof stärkten wir uns bevor wir im letzten Teil der Wanderung das Riedmüller Moos unmittelbar vor den Toren der wunderschönen Stadt Isny durchwanderten. Dabei konnten wir Segelflugzeuge und Störche beim Start und bei der Landung beobachten. Die Störche nisten auf dem Rathausturm von Isny.

Der zweite Wandertag (Montag 16.6.14) führte uns hinauf auf den Schwarzen Grat, der höchsten Erhebung Württembergs (1133 m). Der Aussichtsturm auf dem Gipfel gewährte uns nicht nur einen fantastischen Blick auf die Nagelfluh-Kette, sondern auch auf die sich dahinter aufbauenden Allgäuer Alpen. Schneefelder zeichneten sich durch den im Tagesverlauf stärker werdenden Dunst ab. Beim zweiten Gipfel dieser Tour, dem Raggenhorn, wird nicht nur Almwirtschaft betrieben sondern dort betraten wir bayerischen Boden. Die Bayern mögen es uns nachsehen, wir tranken kein Bier sondern frische Kuhmilch. Zum Etappenziel, Maierhöfen, war es noch ein gutes Stück weit. Schließlich kamen wir ziemlich müde im Hotel an. Diese Etappe war schon recht anspruchsvoll, aber zur Belohnung erwartete uns ein Ruhetag (mit Massage).

Der Weg am dritten Wandertag (Mittwoch, 18.06.14) führte uns vom Hotel aus zu dem nahe gelegenen Eingang in den Eistobel, einer engen Schlucht. Dank der speziellen und bestens gepflegten Holzstege ist ein bequemes Durchwandern der Schlucht möglich. Die Stege und Pfade gewähren ständig wechselnde, fantastische Blicke auf das tosende und über Wasserfälle abstürzende Wasser der Oberen Argen. Der Aufstieg in der Schlucht setzt sich am Ende der Schlucht fort, bis kurz vor Erreichen der schönen Königsalpe. Beim Rasten auf der Alpe genossen wir nicht nur das gute Essen, sondern auch den freien Blick auf die imposante Landschaft. Von der Königsalpe ging es talwärts in Richtung Oberstaufen. Eine schöne Wanderung, bei der wir am Ende von der Abgeschiedenheit und Beschaulichkeit in das Ferienzentrum Oberstaufen kamen, vorbei am interessanten Golfplatz direkt in das Zentrum mit seinen Feriengästen.

Die letzte Etappe (Donnerstag, 19.06.14 Fronleichnam) stellte in der Dramaturgie der Wanderwoche den Höhepunkt im doppelten Sinn des Wortes dar. Es ging auf den Hochgrat, der mit 1833 m höchsten Erhebung der Nagelfluh-Kette und der gesamten Wanderwoche. Den Hochgrat hätten wir auch von der Talstation aus zu Fuß besteigen können, jedoch lassen sich die ca. 800 Höhenmeter bis zur Bergstation viel leichter mit der Bahn überwinden. Schließlich waren die Planer der Tour (und wir) an der Gratwanderung der Nagelfluh mit den vielen atemberaubenden Ausblicken auf das tiefer liegende Allgäuer Land und auf die Allgäuer Alpen interessiert. Das sich ankündigende schlechtere Wetter zauberte in kurzer Zeit ein Gewitter mit leichtem Hagel hervor. Wir entschieden uns, die Tour abzubrechen und gingen nach Erreichen des Hochgrat-Gipfels zur Bergstation der Hochgrat-Bahn zurück und fuhren ab ins Tal. Das Gestein der Nagelfluh kann bei Nässe tückisch sein. So wollten wir kein Risiko eingehen. Im Tal angekommen fühlten wir uns noch fit für den Fußmarsch von der Talstation der Hochgratbahn bis nach Steibis, zunächst entlang der Weißach. Unterwegs kam nochmals ein Gewitter und wir mussten erneut unser Regenzeug auspacken. Müde aber glücklich und zufrieden kamen wir in Steibis an. Ein Taxi brachte uns zurück zu unserem Ausgangspunkt Isny.

Am Folgetag (Freitag 24.06.14) machten wir auf dem Heimweg Station in Wangen im Allgäu. Das Städtchen ist wie Isny ein Schmuckstück. Das Stadtzentrum war dank des Brückentages und des wieder besseren Wetters von sehr vielen Menschen besucht, die Straßencafés waren voll. An diesem Vormittag wurde uns zum Abschied vom Allgäu noch ein besonderes Flair geboten.

Die Tour empfehlen wir zur Nachahmung.

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