Geschichte Heilbronner Weg als Wanderroute:
Der Heilbronner Weg ist ein geschichtsträchtiger Wanderweg in den Allgäuer Alpen. Bereits Ende der 1880er Jahre entstand die Idee eines hochalpinen Weges. Im Juli 1899 konnte der erste Teil eröffnet werden, so lange dauerten die Finanzierungsgespräche. Während der beiden Weltkriege kam es häufig zu Schließungen, erst nach dem zweiten Weltkrieg konnte der Heilbronner Weg wieder komplett in beiden Ländern Deutschland und Österreich begangen werden. Die Wanderroute wurde im Jahr 2000 gänzlich überprüft und neu gesichert. Sie ist heute einer der schönsten und beliebtesten Höhepunkte in den Allgäuer Alpen. Der Wanderweg hat eine Länge von 3.270 Metern und ist der älteste Steig der Nördlichen Kalkalpen. Einige der bekannten Gipfel sind von der Wanderroute aus leicht erreichbar:
Hohes Licht (2.651 m), Mädelegabel (2.645 m), Steinschartenkopf (2.615 m), Bockkarkopf (2.608 m).
Der Heilbronner Weg kann von Osten nach Westen und umgekehrt als Wanderung geplant werden.
1. Wandern auf dem Heilbronner Weg: Von Osten nach Westen in den Allgäuer Alpen
Am ersten Tag gingen Andy, Pascal und ich von der Jöchelspitzbahn aus dem Lechtal über die Krottenkopfscharte vorbei am Hermannskarsee und dem Hermannskarturm um die Marchspitze herum hin zur Kemptner Hütte. Am zweiten Tag absolvierten wir den Heilbronner Weg und stiegen dann am dritten Tag über den Biberkopf ins Lechtal ab. Der Heilbronner Wanderweg ist unter anderem auch wegen der größten deutschen Steinbockpopulation bekannt. Die Tiere sind die Wanderer gewohnt und sehr zahm, die Begegnung von Angesicht zu Angesicht ist jedoch alles andere als alltäglich.
Heilbronner Wanderweg – Lichtspiele am Krottenkopf
Müde vom ersten Tag schliefen Andy und Pascal noch, während ich im Nebel aufbrach und zügig das Mädelejoch erreichte. Nach weiteren 100 Höhenmetern tauchte der höchster Berg der Allgäuer Alpen – der Große Krottenkopf – 2.656 m – auf, die Sonne und die damit verbundenen Lichtspiele sorgten für einen wunderschönen Tagesbeginn.
Blickfänge rund um den Heilbronner Weg:
Über den Schwarzmilzferner gelangten wir zum Bockkarkopf. Ob Trettach, Höfats, Hochfrottspitze oder Schafsalpköpfe, die Panoramen sind traumhaft und bestätigen die Geschichten rund um den Heilbronner Wanderweg.
Bergsteigen mit Anforderung:
Einige Stellen sind ausgesetzt und sollten mit Vorsicht und Umsicht begangen werden.
Abstieg zur Rappenseehütte:
Der Abstieg in die Große Steinscharte auf 2.262 Metern ist in einigen Teilstücken steinschlaggefährdet. Achten Sie darauf wer über Ihnen geht und nehmen Sie einen Helm mit! Von der Großen Steinscharte gelangt man in nur wenigen Minuten zur Rappenseehütte – 2.091 m.
2. Wandern auf dem Heilbronner Weg: Von Westen nach Osten in den Allgäuer Alpen
Am ersten Tag marschierten Stefan und ich vom Lechtal durch das Hochalptal zum Heilbronner Weg. Diesem folgten wir bis zur Kemptner Hütte und stiefelten schließlich über den Marchsattel und das Rauheck bis zum Himmelecksattel. Am zweiten Tag ging es dann weiter zum Prinz Luitpold Haus und über den Jubiläumsweg bis nach Hinterstein.
Stefan und ich starteten gegen 5:00 Uhr im Lechtal und wanderten durch das Hochalptal zügig hinauf. Gegen 6:30 erreichten wir nach ca. 1.000 Höhenmetern den Wanderweg von der Rappensee Hütte, es wurde belebter. Dies motivierte Stefan, er legte noch einen Zahn zu, wir überholten stramm einen nach dem anderen, so dass wir ca. gegen 7:30 die kleine Steinscharte erreichten und damit den steinschlaggefährdeten Abschnitt vor allen anderen sicher passieren konnten. Wir überquerten die Leiter zum Steinschartenkopf, 2.615 m und genossen den Ausblick über die Allgäuer Alpen.
Weitere Ausblicke vom Heilbronner Wanderweg in die Lechtaler Alpen:
Kurz vor der Kemptner Hütte legten wir eine Pause ein und genossen die Aussicht auf den südlichen Ausläufer der Hornbachkette mit Strahlkopf, Rothorn und der Jöchelspitze. Stefan war vom Heilbronner Weg so begeistert, dass er mit dem Gedanken spielte, den geplanten Jubiläumsweg nicht am kommenden Tag, sondern in einer Tour durchzuziehen. Im Himmelecksattel war er dann doch um die Nachtruhe froh.