Allgäuer Alpenblog

Jubiläumsweg – Eine Wanderung in den Allgäuer Alpen

Geschichte Jubiläumsweg als Wanderroute:

Die Idee des „Jubiläumsweges“ wurde im Jahre 1897 geboren. Die Wegwahl der Wanderung in den Allgäuer Alpen sollte wie folgt zum Prinz-Luitpold-Haus führen: vom Gaishorn den Hauptgrat der Allgäuer Alpen entlang, hinter dem Rauhhorn zur Hinteren Schafwanne, am Kugelhorn und Schrecksee vorbei und an der steil abfallenden Notländ durch über die Balkenscharte. Die Wanderroute des 18 Kilometer langen alpinen Höhenwegs führt entlang der Grenze von Deutschland (Bayern) und Österreich. Aufgrund seiner Länge verlangt der Jubiläumsweg ein hohes Maß an Kondition, obwohl er zwischen den höchsten Punkten Gaiseckjoch und Bockkarscharte in relativ gleichbleibenden Höhen (1.800 bis 2.000 m) verläuft. Den Auf- und Abstieg sollte man jedoch nicht unterschätzen, egal in welcher Richtung der Weg begangen wird. Der Wanderung führt an einer Reihe von herrlichen Berggipfeln und an einem wunderschönen Bergsee, dem Schrecksee, vorbei. Seine landschaftliche Vielfalt, die Alpenflora und die Hochgebirgs-Tierwelt geben der Tour über den Jubiläumsweg einen ganz besonderen Charakter.

Start der Wanderung am Giebelhaus im Allgäu:

Wir (Irene, Jörg und ich) ließen das Auto am Parkplatz von Hinterstein stehen und nahmen den Bus zum Giebelhaus um zur Wanderroute zu kommen. Die Fahrpläne für den Bus findet man hier. Am Giebelhaus (1.068 m) ging unsere Tour los. Das Wetter spielte mit und wir Drei waren bester Laune. Wir stiegen zuerst gemächlich auf guter Straße durch das Bärgündeletal bis zur Point-Hütte auf. Von da an ging es steiler, jedoch auf gutem Pfad bis zum Prinz-Luitpold-Haus (1.846 m). Die tolle Aussicht auf den Großen Wilder und den Schneck machten den Aufstieg zeitweilig.

Aufstieg in die Bockarscharte:

Nach einer kurzen Stärkung am Prinz-Luitpold-Haus (1.846 m) nahmen wir den eigentlichen Jubiläumsweg in Angriff und stiegen erst unter den Wänden der Fuchskarspitze (2.314 m), später der Kesselspitze (2.284 m) bis in die Bockkarscharte (2.164 m) auf. Die Bockkarscharte belohnte uns mit wunderschönen Ausblicken auf die bizzare Höfats im Südwesten, den Hochvogel im Westen und auf das einsame Schwarzwassertal im Osten.

Man sollte den Jubiläumsweg nicht unterschätzen. Konditionsstarke Wanderer können diesen Weg in 8-12 Stunden ohne Probleme an einem Tag meistern. Ein Übernachtung im Prinz Luitpold Haus oder / und in der Willersalpe erleichtern das Abenteuer. Der Jubiläumsweg ist ein alpiner Wanderweg, der in der Höhe von ca. 2.000 Metern verläuft. Die Bockkarscharte liegt auf 2.164 Metern Höhe und stellt den höchsten Punkt des Weges dar. Teile des Weges sind mit Stahldraht gesichert. Das Tragen und Mitnehmen einer entsprechenden Ausrüstung und Verpflegung sind auf dieser Wanderroute notwendig.
Die beste Wanderzeit ist von der Schneeschmelze abhängig. August bis Oktober stellen normal die besten Monate dar. In nördlicher Richtung begangen, bietet der Jubiläumsweg am Ende unterschiedliche Abstiegsoptionen, die je nach Wetter, Kondition und Wohlbefinden die Unternehmung erleichtern oder  verschärfen können.

Abstiegsmöglichkeiten beim Jubiläumsweg – Option Abstieg vom Schrecksee:

In der Lahnerscharte angekommen diskutierten wir kurz und entschieden, den Tag mit einem Bad im Schrecksee ausklingen zu lassen und von dort nach Hinterstein abzusteigen. Der Abstieg vom Schrecksee zum Parkplatz in Hinterstein dauerte ca. 1,5 Stunden. Diese Abkürzung empfiehlt sich für alle, die keine Reserven oder keine Zeit mehr haben, weitere 3-4 Stunden zu laufen.

Abstiegsmöglichkeiten beim Jubiläumsweg – Option Überschreitung Rauhhorn:

Den Ambitionierten und Erfahrenen ist die Überschreitung des Rauhhorns (2.241 m) ans Herz gelegt. Die Überschreitung bietet wunderschöne Gratkletterei mit Kletterstellen bis zum Schwierigkeitsgrat II. Entsprechende Stellen sind mit Drahtseil versichert. Der Aufstieg vom Schrecksee über den Südgrat erfordert Kletterstellen bis zum Schwierigkeitsgrad I+. Der Abstieg über den Nordgrat bringt dann Passagen in Schwierigkeitsstufe II mit sich . Vom Gaiseckjoch (2.088 m) zwischen Rauhhorn und Gaiseck – steigt man dann in nord-westlicher Richtung zur Willersalpe (1.456 m) und folgend zurück nach Hinterstein (860 m) ab.

Abstiegsmöglichkeiten beim Jubiläumsweg – Option Abstieg zum Vilsalpsee:

Man steigt vom Schrecksee in den Sattel zwischen Kugelhorn und Rauhhorn. Von hier führt der Jubiläumsweg nach einem kurzen Abstieg östlich des Rauhhorns vorbei zum Gaißeckjoch (2.088 m) zwischen Rauhhorn und Gaiseck. Kurz vor dem Aufstieg in diese Scharte, östlich des Rauhhorns, besteht die Möglichkeit zum wunderschönen Vilsalpsee (ca. 1.150 m) abzusteigen. Diese Variante sollte man vorher planen und ein Fahrzeug am Vilsalpsee oder im Tannheimer Tal abstellen.

Abstiegsmöglichkeiten beim Jubiläumsweg – Option Abstieg über Willersalpe:

Man steigt vom Schrecksee in den Sattel zwischen Kugelhorn und Rauhhorn. Von hier führt der Jubiläumsweg nach einem kurzen Abstieg östlich des Rauhhorns vorbei zum Gaiseckjoch (2.088 m) zwischen Rauhhorn und Gaiseck. Von dort gelangt man -wie beschrieben- über die Willersalpe nach Hinterstein in ca. 1 – 1,5 Stunden.

Google Earth Karte:

Weitere Bilder und Informationen:

Die mobile Version verlassen