Ein Bier nach dem Skifahren oder Langlaufen
Einheimische wie Urlauber von den wunderbaren Wintersport-Bedingungen im 1.100 Meter hochgelegenen Tiroler Hochtal. Andererseits erwartet sie nach dem Ausflug eine hochwertige Belohnung in flüssiger Form. Im „s’Höf Bräuhaus“ in Tannheim wird Helles, Dunkles und Weizenbier aus feinstem Gebirgswasser gebraut. Im zweitältesten Haus des idyllischen Ortes ensteht im modernen Sudkessel ein viel gelobter Trunk, der allemal einen Einkehrschwung lohnt.
Klassische Handwerkstradtion, die zeitgenössischen Ansprüchen gerecht wird – das ist eine Mischung, auf die man sich im Tal versteht. So wurde auch vor zehn Jahren das Bierbrauen wiederentdeckt. Das Ehepaar Kurt und Priska Kleiner und ihre vier Kinder übernahmen die Privaträume einer alten Metzgerei und formten mit viel Liebe zum Detail ein Kleinod unter den Privatbrauereien in den Alpen. Der Ausschank erfolgt auf zwei Ebenen und in einem Biergarten. Die gemütlichen Tische rund um den Sudkessel wirken, als ob sie seit jeher gesellige Runden zu einem zünftigen „Hock“ einladen. Getreu dem Motto auf dem Taferl vor dem Lokal: „Bier da trinken, wo es gebraut wird.“
Dieser Aufforderung kommen die Gäste in Scharen nach. Pro Woche braut Simon Kleiner (34) 1000 bis 1250 Liter. Verwendet werden beste Zutaten, dazu gehört – natürlich – auch das Tannheimer Gebirgswasser. Für manche Gäste bedeutet der Genuss dieser Brauspezialität wahre Wellness im Kneip(p)-Urlaub! „Unsere Besucher kommen von überall her und fühlen sich sofort heimisch“, erklärt Priska Kleiner freudestrahlend.
Der Familie gelang mit der Eröffnung des Bräuhauses ein echter Volltreffer. Denn sie schloss damit eine Lücke in der vielseitigen kulinarischen Landschaft des Tannheimer Tals. „Wir haben uns zu Beginn gefragt: Was gibt es im Tal eigentlich noch nicht? Und schon bald hatten wir die Antwort: eine Brauerei!“, erklärt Priska Kleiner, deren Mann bis dato erfolgreich als Autohändler und Mechaniker arbeitete, die Ausgangsüberlegung. Der unternehmerische Mut und der berufliche Wechsel der damit einherging sowie die Bierprodukte erfüllen nicht nur die Familie, sondern das ganze Tal mit Stolz. „Das hätte sicher auch den Altvorderen gefallen“, sagt ein Tannheimer im Gespräch mit dem Allgäuer Alpenblog. Zumal auch zünftige Tiroler Küche mit Produkten aus der eigenen Landwirtschaft und der Region zu den Bierspezialitäten gereicht werden. Damit nicht genug: Aus den Bieren wird auch Bieressig, Bierlikör und Bierbrand (klar oder im Eichenfass gelagert) erzeugt. Doch nicht nur dank dieser originellen und bei Urlauber als Mitbringsel sehr beliebten Produkte dürfen sich die Betreiber des „s’Höf Bräuhaus“ über einen Einzug in den „Bier Guide 2014“ freuen. Das „Standardwerk für optimalen Biergenuss“ listet alljährlich Österreichs beste Bierlokale auf und vermerkt augenzwinkernd eine weitere Besonderheit der Tannheimer Hausbrauerei: „Der Treber (Rückstände des Malzes bei der Bierherstellung, Anm. d. Red) wird an die eigenen Wollschweine verfüttert – die dann wieder als Speck und Wurst auf dem Brotzeitteller landen.“ Mit anderen Worten: Freunde der deftigen, bodenständigen und vor allem schmackhaften Küche kommen hier auf ihre Kosten. Das soll ab sofort auch für eine weitere Zweigstelle der umtriebigen Familie Kleiner gelten: Sie eröffnete im Dezember 2014 eine Speckerei gleich neben dem Bräuhaus. Wohl bekomm’s!
Öffnungszeiten: Im Winter Dienstag bis Sonntag ab 16 Uhr, im Sommer Dienstag bis Sonntag ab 14 Uhr. Montag Ruhetag, Betriebsruhe im April und November.