Allgäuer Alpenblog

Countdown zum Rad-Marathon Tannheimer Tal: Rennrad-Streckentest mit Marcel Wüst

Rad-Marathon Tannheimer Tal - Rennrad Spektakel

Nur noch einen Monat bis zum Rad-Marathon Tannheimer Tal: Da es ja in diesem Jahr eine neue Strecke beim Rad-Marathon Tannheimer Tal gibt, lag es auf der Hand, dass ich diese, zumindest in Teilen, bei der Rennradwoche über Pfingsten mal in Augenschein nehmen würden. Zunächst mal bleibt zu konstatieren: es sind mehr Höhenmeter bei minimal kürzerer Strecke (+700 hm, – 6km). Am sonnigsten und wärmsten Tag unserer Rennrad-Veranstaltung ging es also von Tannheim, Tirol, aus immer genau der Strecke folgend bis nach Balderschwang, auf der anderen Seite des Riedberpasses, der all denen, die ihn schon gefahren haben, sicher auf ewig in Erinnerung geblieben ist.

Die 10km Startschleife über Grän wird ebenso wie die Ausfahrt aus dem Tal über Oberjoch und die „Laktatwelle“ nach Jungholz dafür sorgen, dass sich das ganze Feld recht zügig auseinander ziehen wird. Ein „sich im Windschatten über die ersten 2 Stunden mit einem 40ger Schnitt durch zu lutschen“ wird es auf dieser Strecke definitiv nicht geben. Landschaftlich traumhaft schön geht es dann zunächst über niemals flache Nebenstraßen Richtung Immenstadt und dann sehr wellig weiter nach Obermaiselstein, wo der Riedbergpass als höchste Passstraße Deutschlands das erste richtig seriöse Hindernis für die Fahrer sein wird.

Aber nochmal zurück zu den ersten 80km: Bis dorthin empfehle ich allen ein eher gemäßigtes Tempo, denn es ist fast nie flach. Wer sich in den ersten 2-3 Stunden über jede Welle quält, um den Anschluss an eine zu schnelle Gruppe zu halten, der wird in der zweiten Hälfte sicher am Stock gehen… Bei unserer zügigen, aber vor allem von moderatem Bergauf-tempo geprägten Fahrt, erreichten wir Obermaiselstein in 2:50 Stunden und trotz der steilen Rampen von 16% hatte ich oben noch einen Schnitt von 25.98 km/h …

Für die 9 Stunden, die ich am Marathon-Tag fahren werde, verspricht das ein sehr entspannter Tag zu werden. Vor allem wird am 19. Juli eines im Vordergrund stehen: nämlich dort schnell zu fahren wo es nicht weh tut. Das wird vor allem ganz am Ende im Lechtal möglich sein. Sich hier mit einer Gruppe zu organisieren heißt auch, dass man neben eher kurzer Führungsarbeit eventuell mal einen Kreisel fahren kann. Bei 12 Leuten fährt man alle 2 Minuten mal für 10 Sekunden im Wind und kann so locker eine Reisegeschwindigkeit im Bereich der 40 km/h aufbauen…

Aber Stopp, ich hatte ja noch etwas vergessen: Den Hochtannbergpass und die Anfahrt zu diesem durch den Bregenzer Wald. Während unserer Rennradwoche aus wettertechnischer Sicht unmöglich, bleibt zu diesem Streckenabschnitt folgendes zu bemerken: Er hat bei meiner Trainingseinheit als junger Amateurfahrer 1986 keinen so bleibenden Eindruck hinterlassen wie der Riedbergpass. Ich weiß nur noch, dass es sich in der 3er Gruppe ziemlich zog, bis wir ganz oben waren…es war immer wellig, und ab Bad Hopfreben auch mal 10% und mehr (letzteres habe ich allerdings nachlesen müssen, danke www.quäldich.de) – doch da wir ja alle für den Riedbergpass gekettet haben, sollte das hier kein großes Problem sein. Insgesamt sind es 13 Kilometer „richtiger“ Abstieg bei gut 900 hm…der Weltradsportverband klassiert den Hochtannberg in die 1. Kategorie…

Das Finale nach der Rollereinheit im Lechtal ist dann das aus den Vorjahren bekannte: In Weißenbach am Kreisel links in den Gaichtpass hoch und zurück nach Tannheim – ich würde mich freuen, wenn ihr mich beim Rad-Marathon am 19. Juli neun Stunden lang begleiten würdet!!

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