Nachdem wir 2014 eine Pause eingelegt hatten, war es jetzt im Juni wieder soweit und „unsere Bärbel – Wildkräuterfrau und Sagenerzählerin“ vom Hahnschenkel wanderte mit uns oberhalb vom Bahndamm in Oberthalhofen entlang wunderschöner, farbenfroher Wiesenränder. Hier kann auf kleinen Flächen wirklich noch wachsen, was wachsen will, da nicht gedüngt und auch nicht so oft gemäht wird.
Kaum waren wir ein paar Schritte gelaufen, schon war die erste Naturschönheit zu bewundern, die in der Wegmitte wuchs. Mit ein paar Handgriffen zauberte Bärbel aus dieser Blume eine kleine, zarte Fee.
An einer Steinmauer entdecken wir dann Thymian, der zwischen den Fingern zerrieben, herrlich duftete und uns an eine Pizza denken ließ.
Der Klappertopf, über die ganze Wiese verteilt, leuchtete mit seinen gelben Köpfen in den Strahlen der Abendsonne.
Schnell noch eine kleine Walderdbeere in den Mund gesteckt und schon hatten wir wieder was gefunden – Wiesenbärenklau, Bibernelle, Schafgarbe, Mädesüß und, und, und…….. und Bärbel beantwortete geduldig unsere Fragen. Ganz oft ist uns das „Knabenkraut“, eine wilde Orchideenart begegnet, wunderschön umrahmt von filigranen Gräsern.
Langsam machen wir uns, begleitet vom Plätschern der Argen, unterhalb der Bahnlinie auf der schmalen Straße auf den Rückweg. Aufmerksam lesen wir noch die Info-Tafeln, da hier eine Runde der www.westallgaeuer-wasserwege.de verläuft. In einem kleinen Graben am Wegrand, sucht und findet Bärbel neben verschiedenen Minzarten, den Igelkolben mit seinen kleinen, stacheligen Kugeln.
Wir kommen nur schrittweise vorwärts, da wir immer wieder etwas erblicken und Bärbel uns an ihrem Erfahrungsschatz teilhaben lässt. „Daraus könnt ihr Tee machen, das könnt ihr in der Küche verwenden, dies eignet sich zum Trocknen und dann zum Räuchern.“
Den ganzen Sommer und Herbst über gibt es für Kräuter- und Naturliebhaber viele Gelegenheiten Wissenswertes zu erfahren. Die Termine findet man unter www.artemisia.de oder in der Broschüre www.kraftquelleallgeu.de
Jede aus unserer Gruppe musste zugeben, wie oft sie schon zu Fuß oder mit dem Fahrrad hier war, ohne diese Naturpracht wirklich wahrgenommen zu haben. Am Ende unseres „Erkundungsganges“ als wir wieder an unserem Ausgangspunkt in Oberthalhofen beim Dorfbrunnen eintragen, waren wir uns einig: Wer nicht dabei war, der oder die, hat wirklich viel verpasst.