Allgäuer Alpenblog

Rennrad-Sport vom Feinsten im Tannheimer Tal, Tirol!

Rennrad-Sport vom Feinsten im Tannheimer Tal

Wenn in Tannheim in Tirol der Rad-Marathon seine Schatten voraus wirft, dann kann man täglich aufs neue sehen, wie sich Tal und Umgebung während der Rennradwoche langsam aber sicher mit Rennradfahrern füllen. Am ersten Tag noch eine Verschiebung der Ausfahrt auf den Nachmittag, denn Petrus hatte uns einige Gewitterschauer geschickt, aber diese Auftakttour war dann komplett trocken und der Rest der Woche stand dann unter einem Wettertechnisch perfekten Vorzeichen: Sonne pur und jeden Tag warm – Radlerherz, was willst du mehr?

Ein besonderes Dankeschön noch den local Guides: Neben Christian, alias Mopped, der die schnelleren Radtouren betreute, sowie dem früheren Radrennfahrer (und immer noch super fitten!) Stephan Pindl aus der Region, waren noch Marathon-Streckenchef Bernd und Local Dirk, als Support am Start. Bernd kennt in der Region jeden Feldweg und letzterer arbeitet 8 Monate im Jahr als Radguide in Spanien und weiß definitiv auf die Bedürfnisse der Teilnehmer einzugehen. Dann noch Gerrit Glomser, humorgeladener Ex-Profi und österreichische Radlegende…und eben ich! Eine super Mischung für eine Super Woche…wie wir aus Erfahrung wussten!

Der erste Tag dient mir dann meist als Standortbestimmung für die Fähigkeiten der Teilnehmer auf dem Rennrad, insbesondere im Hinblick auf eventuelle Defizite was die fahrtechnischen Dinge anbelangt. Gerade Fahren in der Gruppe und Windschatten sind für viele eher wenig routinierte FahrerInnen eine Herausforderung. Eine solide Selbsteinschätzung was die Leistungsstärke angeht hatten alle Teilnehmer gut drauf, wobei die mittlere Gruppe immer mehr als  doppelt so groß war wie die schnelle und die langsame zusammen…eine Teilung dieser auf der Strecke löste dann aber das minimale Ungleichgewicht. Nach dem Einrolltag folgte der erste Stammtisch am Abend, wo die Teilnehmer all ihre Fragen loswerden konnten und auch den einen oder anderen Blick über den Tellerrand erhaschten. Diesem folgten noch vier weitere, allesamt mit spätem Ausklang und gut gelaunten Radlern…auch im Glas!

Tag 2 brachte dann schon einige Höhenmeter auf der Namlos Runde mit sich, die Pause in Berwang, wo sich dann alle Gruppen trafen, entschädigte mit grandiosen Ausblicken für die vorangegangene Schinderei berghoch – wobei jeder immer selber entscheiden konnte und kann wie weit er/sie denn gehen möchte. Da wir die Fahrzeit meist in Stunden angeben, kam häufig die Nachfrage wie viele Kilometer es denn noch seien…die Antwort war dann fast immer ca. 1 ½ Stunden/noch 50 Minuten etc. – denn die Fahrzeit ist eben eine feste Größe in die eventuelle Höhenmeter schon mit eingerechnet sind. 30 Kilometer hingegen können unter einer Stunde abgespult werden, fährt man jedoch von Imst nach Elmen dann sind es auch kaum weiter aber eben mit dem Hahntennjoch ungleich länger.

Tag 3 kam dann der Streckentest bis zum Riedbergpass und einige fluchten über diesen steilen und ekligen Berg…ihn aber gesehen und bezwungen zu haben gab den meisten dann doch ein Gefühl der Sicherheit, es auch am Sonntag beim Rad-Marathon hinzukriegen. Wieder mit Mittagspause, diesmal in Obermaiselstein folgte eine sportliche Rückfahrt über Sonthofen hinauf nach Oberjoch und hier konnte man in der Mittagshitze mal nachempfinden, wie es den Profis bei der Tour de France jeden Tag geht…wobei wir natürlich immer pünktlich zum Etappenfinale in Tannheim waren, denn zumindest die Zielankunft der Etappen wollte sich keiner entgehen lassen.

Nach 3 Tagen Radsport am Stück sehnten sich die meisten Körper nach etwas Erholung und die bekamen die Teilnehmer auch am Donnerstag. Nur gut 20km standen auf dem Programm, denn neben An- und Abfahrt vom Parkplatz in Schattwald, stand auf eben jenem, ein Fahrtechnik-Workshop an. Richtiges Kurvenfahren, auf den Punkt dosiert bremsen, Beweglichkeit auf dem Rad oder ganz banales freihändig Fahren, das sind alles Dinge die die Fahrsicherheit enorm erhöhen wenn man sie richtig beherrscht. Das Niveau der 14 Teilnehmer war ordentlich und alle gingen mit einem erweiterten Horizont sowie ein paar „Hausaufgaben“ auf den Rückweg – denn nur Übung macht den Meister. Da einige Gäste erst am Vortag angereist waren, gab es selbstverständlich auch eine Radgruppe, die mit Bernd und Gerrit unterwegs war und knapp 3 Stunden durch traumhafte Landschaft rollte.

Da die körperliche Vorbereitung auch mal abgeschlossen sein muss, ging es am Freitag sehr locker und lustig zu Sache. Keine Belastungen mehr, eher sightseeing entlang der Königsschlösser und Seen und selbst Streckengenie Bernd ist nicht vor Baustellen gefeit – hier nochmal von unserer Seite Sorry für die kurz Schotterreinlage in der Baustelle – die tolle Location zur Mittagspause sollte aber alle entschädigt haben!

Samstag dann „people ride“ für alle – Gaichtpassrunde mit ca. 100 Radlern!! Für manche mit, für andere ohne Vorbelastung ging es wieder hinauf nach Tannheim, dann lecker Essen bei der Pastaparty oder sonstwo und nach der Fahrerbesprechung im Zelt früh in die Heia…

Als Fazit für die Vorbereitungswoche bleiben Attribute wie gute Laune, viel Spaß und tolle Begegnungen hängen…die Stammtische abends waren immer sehr gut besucht und die tolle Einheit von familiärer und kompetenter Organisation gepaart mit den Radsportbegeisterten Gästen ließen diese Woche wie im Flug vergehen…

Danke euch allen, die ihr mit uns unterwegs ward, vor allem auch meinen zahlreich angereisten Team-Mitgliedern für den Support unter der Woche und im Marathon…

Meine 9-Stunden-Gruppe war übrigens nach 8:53 im Ziel und auch Gerrit war mit den 10ern ziemlich pünktlich da! Durch die neue Strecke ohne Durchfahrtszeiten vergangener Jahre waren das auch Punktlandungen…und nächstes Jahr fahren wir dann mal richtig!!

Ich freu mich auf Euch – zur den Rennradwochen über Pfingsten im Mai 2016 und auch vor dem Rad-Marathon Anfang Juli bin ich wieder dabei!

Euer

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