Farbenprächtig und aussichtsreich: Wandern im Goldenen Herbst
Herz ist Trumpf im Tannheimer Tal! Das gilt nicht nur für den liebenswürdigen Menschenschlag im Tiroler Hochtal, sondern auch für die ergreifenden Ausblicke auf den Gipfeln. Davon kann man sich auf dem 1.862 hoch gelegenen Neunerköpfle überzeugen. Dort wartet ein holzgeschnitztes Herzerl der Marke XXL – als liebenswertes Tor zu den Alpen. Bei weitem nicht die einzige Attraktion. So bieten insgesamt zwölf interaktive Stationen Informationen für Jung und Alt über die einzigartige Bergwelt und ihr Tierreich. Zu den Höhepunkten zählt ein Eintrag ins größte Gipfelbuch der Alpen. Der Goldene Herbst ist die perfekte Zeit für einen gemütlichen und aufschlussreichen Wander-Ausflug.
Wie verläuft die Tour?
Sie beginnt bei der Bergstation der 8er-Gondelbahn am Neunerköpfle. Tipp dazu: Mit dem neuen Ticket „Sommerbergbahnen inklusive“ können Gäste, die in einem der teilnehmenden Unterkünften, während des gesamten Aufenthalts im Tannheimer Tal die vier Sommer-Bergbahnen in Nesselwängle, Grän, Tannheim und Schattwald einmal am Tag kostenlos nutzen. „So schaffen wir es auch in Richtung Gipfel“, verraten zwei Seniorinnen in der Bahn schmunzelnd. Oben angekommen folgt eine etwa 30 Minuten lange leichte Wanderung auf das Neunerköpfle. Wem das reicht, der kann natürlich mit der Bahn talwärts gondeln. Oder aber er wählt den abwechslungsreichen Abstieg über die Strindenalm – Edenbachalm – Haldensee und von dort zurück zur Talstation der Neunerköpfle Achter-Gondelbahn wandern.
Wie lange dauert die Wandertour?
Der Aufstieg von der Bergstation zum Neunerköpfle dauert (einfach) etwa eine halbe Stunde. Der Abstieg über Strindenalm – Edenbachalm – Haldensee – Tannheim etwa drei Stunden.
Ist der Weg schwierig?
Nein, er ist gut ausgebaut. Gerade deshalb wandern hier viele Senioren. Trittsicher sollte man natürlich dennoch sein.
Wie sollte ich mich ausrüsten?
Walking- oder Bergschuhe, Windjacke, Proviant, Geldbeutel und Stöcke (speziell für den Abstieg) – und schon kann’s losgehen. Fotoapparat bzw. Handy nicht vergessen!
Was sind die Höhepunkte?
Neben den traumhaften Ausblicken gewährt die Tour auch jede Menge Einblicke in die imposante Bergregion. Dafür sorgen die interaktiven Stationen, bei denen der Wanderer viel Wissenswertes erfährt. Beispielsweise über Flora und Fauna oder die Geschichte der Gipfelbücher. Die Wurzeln des Brauches dürften um 1860 liegen, als es sich englische Pioniere zur Gewohnheit machten, eine leere Weinflasche mit ihrer Visitenkarte darin zu hinterlassen. Der nächste Bergsteiger tauschte diese Karte durch seine eigene aus und nahm zu seinem Vorgänger Kontakt auf. Angespornt durch diese Tradition können sich Wanderer heute im größten Gipfelbuch der Alpen verewigen. Die vielen Einträge beweisen, dass die Faszination der Grußbotschaften ungebrochen ist. Und das wird auch so bleiben. Denn, wie eine Inschrift treffend lehrt: „Bergsteiger kommen, Bergsteiger gehen. Die Berge aber bleiben in Ewigkeit stehen.“
Was erwartet mich beim Abstieg Richtung Haldensee?
Der bequeme Pfad schlängelt sich mit sanften Kurven talwärts. Inmitten von Silberdisteln und Herbstblumen läutet sanft der Glockenlang der Kühe, je näher man sich der Strindenalm und später der Edenbachalm nähert. Wer sich hier stärkt, der genießt die weitere Wanderung in vollen Zügen. So wie das ältere Ehepaar, das beseelt von einer schönen Tour, Arm in Arm die letzten Meter zum Ausgangspunkt an der Talstation der Gondelbahn beschreitet. Herz ist eben Trumpf im Tannheimer Tal!