Es gibt sie noch. Zum Glück. Diese magischen Wintertage. An denen der Schnee unter den Füßen knirscht, ein frischer Wind um die Ohren pfeift und die Sonne hinter den weißbedeckten Baumwipfel hervorlacht. Jetzt nur keine Zeit verlieren. Denn diese Tage ermöglichen ein besonderes Vergnügen: Eine Winterwanderung mit Rodelabfahrt in Nesselwängle im Tannheimer Tal (Tirol). Fünf Gründe, weshalb diese Kombination unschlagbar ist.
Das Tannheimer Tal: Wer ein Wintermärchen fernab von Stress und Getöse erleben will, der ist an diesem idyllischen Flecken goldrichtig. Das Tal und seine Bewohner ruhen in sich selbst. Es gibt die große Bandbreite an Möglichkeiten, die zum Glücksgefühl beiträgt. Das gilt erst Recht für Gäste: Egal ob Skifahrer, Langläufer, Schneeschuhwanderer, Skitourengeher, Eisläufer, Winterwanderer oder Wellnessfreunde. So paradox es klingen mag: Das Tal hat viel mit Höhe zu tun: Es bietet Hochgenuss.
Der Einstieg: Leicht gemacht. Wir starten unseren winterlichen „Triathlon“ am Skilift Krinnenalpe in Nesselwängle am großem Parkplatz. Auf dem Programm stehen: Auffahrt mit dem Zweier-Sesselift, darauf folgt eine etwa eineinhalbstündige Tour auf dem ausgeschilderten Winterwanderweg und danach die Abfahrt mit dem Rodel. Wer keinen eigenen Rodel hat, kann ihn am Lift bzw. bei Sport Rief direkt an der Bahn ausleihen und nach oben transportieren. An der Bergstation stellen wir den Rodel ab und brechen zur Wanderung auf.
Die Winterwanderung: Leicht, schön, ausgeschildert. Die kleine Tour verläuft ab der Bergstation der Doppelsesselbahn in westlicher Richtung zum Almbodenlift. Von dort schlängelt sich der Weg in weitläufigen Serpentinen nach oben zum Wendepunkt bei der Nesselwängler Edenalpe. Der höchste Punkt liegt bei 1.511 Höhenmetern. Insgesamt umfasst sie knapp 3,7 Kilometer mit 128 Höhenmetern im Aufstieg (und Abstieg). Wer Glück hat (so wie wir…), dem begegnet an einem Wochentag kein einziger Mensch. Doch mindestens einer war im Morgengrauen schon fleißig unterwegs: Der Fahrer der Pistenraupe hat ganze Arbeit geleistet – und ermöglicht uns einen unbeschwerte Wanderung durch eine unberührte Winterlandschaft. Einzig die Tierspuren im glitzernden Schnee erinnern uns daran, dass wir hier nicht gänzlich alleine sind.
Die Abfahrt: Zurück an der Bergstation gibt es kein Halten mehr. Rauf auf den Rodel und runter ins Tal! Auf dem für Rodler ausgeschilderten und präparierten Forstweg geht’s rasant hinab. Hier werden Kinderträume war – und Erwachsene gerne auch mal zu Kindern. Wer unten ankommt, will am liebsten gleich wieder rauf.
Die Einkehr: Egal wie viele Abfahrten es am Schluss sind: Eine passende Location fürs „Après-Rodel“ ist im Tannheimer Tal schnell gefunden. Wir haben uns im kultigen, mit Stoff-Elchen eingerichteten „Rudolf’s“ (gleich gegenüber der Liftstation) am Kaminfeuer schnell wieder aufgewärmt. Genau wie die anderen Skifahrer, Snowboarder, Schneeschuhwanderer, Ski-Langläufer oder Eisläufer in der Hütte. Ein bisschen fröstelnd, vor allem aber glücklich, dass es sie noch gibt. Die magischen Wintertage im Tannheimer Tal.