27.

Jul

Naturgenuss für Leib und Seele im Eistobel

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An einem wunderschön warmen und sonnigen Freitagnachmittag traf sich der Arbeitskreis Tourismus aus Oberreute zu einer kulinarischen Erlebnisführung durch das Eistobel. Lokale Köstlichkeiten und Wein vom Bodensee sowie ein einmalig schönes Naturerlebnis erwarten uns.

Das Eistobel ausgezeichnet als eines der 100 schönsten Geotope Bayerns befindet sich zwischen Maierhöfen und Grünenbach im schönen Westallgäu. Das Eistobel ist auch einer von 31 Westallgäuer Wasserwegen. Zudem liegt der Eistobel-Wanderweg auch auf der Wasserläufer Route – eine von drei Hauptrouten der der Wandertrilogie Allgäu.

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Ausgangspunkt der Führung ist der Infopavillion an der Argentobelbrücke.

Wer ohne Führung das Eistobel durchwandert findet im Infopavillion mit Medienraum alle Informationen zur Entstehung des Eistobels, zu Pflanzen, Tieren und Geologie. Ein alternativer Eingang für Wanderungen wäre auch noch der Wanderparkplatz in Schüttentobel (Nahe Ebratshofen).

Zu Beginn der Tour bekommt jeder sein persönliches Sekt-Glas für die Wanderung in praktischer Umhängetasche ausgehändigt. Dann geht es erst einmal an den Abstieg, um zum Flusslauf der oberen Argen, die sich hier ihren Weg bahnt, zu gelangen.

Kaskaden, Wasserfälle und riesige Gesteinsblöcke machen den besonderen Reiz des etwa dreieinhalb Kilometer langen Naturschutzgebietes aus. Das Wasser stürzt über mehrere Geländestufen talwärts und wird dabei von bis zu 130 Meter hohen Felswänden eingerahmt.

Unsere Gästeführerin mit großem Rucksack schwer bepackt geht voraus. Bei mehreren Stopps erklärt sie anschaulich interessantes zur Brückengeschichte sowie zu den unterschiedlichen Gesteinsarten, so sind hier beispielsweise Nagelfluh, Kalkstein und Sandstein zu finden. Insgesamt durchschreitet man im Tobel auf wenigen Kilometern Länge einen geologischen Zeitraum von mehreren Millionen Jahren.

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Üppiges Pflanzenwachstum mit Wald, Moosen, Farnen und Schachtelhalmen erinnert stellenweise an einen Dschungel.

Für den Schatten sind wir heute sehr dankbar. Gerade im Sommer ist es hier angenehm zu laufen und wer eine Erfrischung benötigt, hat an mehrere Stellen die Gelegenheit, im kalten Wasser zu waten. Im Laufe der Zeit bildeten sich im Eistobel gewaltige Kolke und Strudeltöpfe. Wo in diesen Vertiefungen Steine durch die Strömung in rotierende Bewegungen versetzt werden, entstehen kreisförmige Strudellöcher. Doch Achtung Schwimmen und Baden ist in den stellenweisen über fünf Meter tiefen Kolken und Strudellöchern des Eistobels verboten: Gefährliche Unterströmungen und Unterwasserstrudel ziehen auch gute Schwimmer in die Tiefe. Bis die Strudel einen wieder an die Oberfläche bringen, ist man dann schon ertrunken.

Bei drei Stationen werden wir aufs Köstlichste verköstigt

Am ersten Picknickplatz wird klar warum unsere Wanderführerin so einen schweren Rucksack hat. Es tauchen jetzt eine Flasche Secco, ein selbstkreierte leckerer Fisch-Frischkäsedip sowie frisch gebackene Seelen, daraus auf. Wir lassen es uns schmecken und genießen die Umgebung. Ein Holz-Zug mit Original Kuhschelle zum Läuten und Waggons in Form von Sitzbänken, dürfte besonders den Kindern gefallen. Am Ufer laden Kiesbänke zum Spielen ein.

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Der Secco verleiht uns neue Munterkeit und so gehen wir beschwingt weiter. Bald schon kommen wir zum großen Wasserfall der sich hier 18 Meter tief über eine schräge Felswand in die Tiefe stürzt.

Unterwegs können wir auch immer wieder feststellen, dass es immer wieder zu Bergrutschen kam, die den alten Weg verschüttet haben. Jährlich muss deshalb eine große Aufräumaktion stattfinden. Wo der Weg nicht mehr begehbar war, wurde er durch Brücken ersetzt. An einer besonders engen Stelle dem „Zwinger“ wurde auch schon einmal ein Fels gesprengt. So aber ist der Weg im Sommer immer in einem gut gepflegten und gesicherten Zustand. Im Winter ist das Eistobel offiziell gesperrt.

Nach kurzer Zeit erreichen wir unsere nächste Raststation „Hohe Wand“. Eine große Kiesbank lädt zum Planschen im Wasser ein oder zum Steinmännle bauen, wie auch zu sehen ist. Wir machen es uns auf einem großen umgefallenen Baumstamm bequem und lassen uns die Gläser mit dem nächsten Wein füllen. Dazu wird Käse von der örtlichen Alpe sowie selbstgebackenes Brot gereicht.

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Von hier aus machen wir uns auf dem Rückweg und haben noch einmal die Gelegenheit die zahlreichen Wasserfälle, Gumpen, mit Moos bewachsenen Baumstämme, die hohen Felswände und das beständige Rauschen des Wassers zu genießen.

Unsere Gästeführerin macht uns noch auf die alten Hüttchen am gegenüberliegenden Ufer aufmerksam. Hier wurde das Wasser von den Bauern einst zur Stromerzeugung genutzt und es führten zahlreiche Pfade zwischen Häusern hin und her. Inzwischen ist dies nicht mehr rentabel.

Am Ende nehmen wir nicht den steilen Aufstieg zurück zum Infopavilion, sondern begutachten noch den Rettungsweg, den die Einsatzkräfte in Notfällen benutzen können, um soweit wie möglich in die Schlucht zu kommen. Als alle heil wieder beim Parkplatz angekommen sind, gibt es hier noch den süßen Abschluss: Eine dritte Flasche Wein wird ausgepackt, Schokolade (handgemacht aus einem örtlichen Laden) und Obst.

Die drei Stunden sind wie im Flug vergangen und wir bedanken uns herzlich für die gelungene Führung.

Die kulinarischen Führungen sind sehr gefragt und eine zeitige Reservierung im Gästeamt Maierhöfen ist notwendig. Aber auch eine andere Wasserwege Führung lohnt sich!

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  1. Bucher Maria sagt:

    Hallo, Ihr lieben vom Arbeitskreis.
    Da ich selbst nicht dabei war, hat mich die Beschreibung des Weges und die Bilder richtig auf Lust zum Wandern gebracht. Vielen Dank an Euch. Danke auch an Elena die alles so anschaulich schilderte.
    Grüße von Maria Bucher Mitgl. AK- Oberreute.

  2. Claudia Urech sagt:

    Auch ich finde, dass die Schilderung (nicht nur, sondern auch ) durch die Bilder besonders anschaulich ist. Genussvolles Dabeisein ist dann noch ein weiteres Erleben! Schön war’s! Vielen Dank fur’s Organisieren und Begleiten. Finde dies eine sehr nette Idee, um uns auch ausserhalb des Arbeitskreises mal etwas besser kennen zu lernen.
    Viele Grüsse aus der Sonnhalde
    Claudia M. Urech

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