Allgäuer Alpenblog

Winterwanderung Bschiesser

Winterwanderung auf den Bschiesser

Nachdem der Schnee wohl noch etwas auf sich warten lässt, habe ich nochmal eine Wanderung in den Allgäuer Alpen unternommen. Und weil der Bschiesser einen schönen südseitigen Aufstieg hat und dazu noch über einen prominenten Namen verfügt, habe ich mich für diesen Gipfel entschieden. Und abgesehen von einigen Schneefeldern auf der Nordseite ist dies eine sehr schöne Wanderung, die auch noch im „Spätherbst“ unternommen werden kann.

Gipfel des Bschiesser im Allgäu

Und weil die Tage im Moment bereits sehr kurz sind, starten wir schon vor Sonnenaufgang von Hinterstein aus. Wir wählen die Route über die Willers Alp, die wegen ihrer Lage im Hochtal zwischen Ponten und Geißhorn schon sehr verfroren erscheint. Der Steig dorthin ist gut wanderbar und führt großteils durch die Sonne. Die Willersalp ist jedoch nicht mehr bewirtschaftet, und bis auf ein paar Katzen ist niemand anzutreffen.

Warum heißt der Bschiesser Beschiesser?

Der Name dieses Gipfels hat mich erst etwas erstaunt. Bschiesser? Wird man hier beschissen, und wenn ja, was bedeutet das? Tatsächlich, auch Wikipedia scheint mit der Namensgebung nicht einheitlich, es wird auch B’schießer, oder tirolerisch auch Bscheißer geführt. Und wird die Höhe des Gipfel sowohl mit 1.998 M als auch mit 2.000 Meter Höhe geführt. Die Erklärung des Namen rührt aber daher, dass der Berg wohl früher seine Besucher und Anwohner mit Stein- und Schneelawinen „beschossen“ hat.

Der Weg zum Gipfel

Von der Willers Alp aus führt nun ein mäßig steiler Anstieg bis zum 1.872 Meter hohen Zirleseck. Von hier aus kann man das erste Mal in’s Tannheimer Tal inklusive dem markanten Aggenstein blicken. Hier bin ich ja schon vor einigen Wochen gewesen, als aber paradoxerweise noch mehr als ein halber Meter Schnee gelegen ist. Nach Erreichen des Zirleseck biegt der Pfad in Richtung Westen ab und es geht unterhalb des Ponten in Richtung Bschiesser weiter. Den Ponten haben wir wegen der Kürze des zur Verfügung stehenden Tageslichts leider auslassen müssen.

Den Ponten besuche ich ein anderes Mal

Am Ponten vorbei

Die nun folgende Querung zwischen Ponten und Bschiesser ist jedenfalls der anspruchsvollste Teil der Tour. Denn hier im Schatten ist der Schnee liegen geblieben und hat mit dem Temperaturkarusell der letzten Tage und Wochen an einigen Stellen eine vereiste Oberfläche gebildet. Aber mit gutem Schuhwerk, Wanderstöcken und einer Portion Vorsicht kann ein direktes Abrutschen in’s Tannheimer Tal verhindert werden. Und so war es auch auf meiner Tour. Der letzte Anstieg fordert dann nochmal alle Kräfte, aber es wird mit Sonne, einem schönen Ausblick und dem Gipfelkreuz des Bschiesser belohnt.

Der Gipfel des Bschiesser

Gipfel Kreuz Vater Sohn

Bitte Vorsicht: Die Tour erfordert, je nach Bedingungen, mal mehr und mal weniger Trittsicherheit. Bitte passt eure Wanderungen den Bedingungen an und geht kein Risiko ein. Chris betreibt Bergwasser und ist ein erfahrener Bergfex.

 

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