Allgäuer Superlative – am schönsten, am höchsten, am leckersten
Die Radrunde Allgäu ist mehr als Radeln in schöner Landschaft: Wir waren auf der Tour durchs Allgäu unterwegs und haben herausgefunden, was ihr auf der Radrunde entdecken könnt. Die Route von Maierhöfen nach Stiefenhofen steht unter dem Motto „Allgäuer Superlative“.
Hügel. Hügel und nochmals Hügel. Wir kommen merklich Richtung Berge. Es geht immer wieder Bergauf – dank den E-Bikes aber kein Problem. Und schön ist die hügelige Landschaft ja auch. Zwischendurch spitzen sogar der Bodensee und auf der anderes Seite die Nagelfluhkette – die erste Reihe der Allgäuer Alpen – durch die Hügel und Baumwipfel. Für uns hieß es an diesem Tag: Allgäuer Superlative. Denn wir waren in einem der schönsten Geotope Bayerns, dem Eistobel. Dann haben wir uns in dem einzigen Deutschen Hutmuseum dieser Art über Lindenbergs Geschichte informiert. Schließlich gings beim Skywalk in Scheidegg hoch hinaus.
Was es entlang der Route zu entdecken gibt
Eistobel bei Maierhöfen
Bereits kurz nach Abfahrt in Maierhöfen führte uns die Radrunde Allgäu direkt am Eingang vom Naturschutzgebiet Eistobel vorbei. Falls ihr euch fragt was ein Tobel ist: Für den Allgäuer ist das eine bewaldetet Schlucht, durch die ein Bach fließt. Der Name kommt von den fast kunstvollen Eisformationen im Winter in der Schlucht. Verschieden Touren (zwischen 4 und 9 Kilometer) führen durch das Gebiet, vorbei an Wasserfällen, Strudeln und Kaskaden. Ein Besuch lohnt sich definitiv, auch wenn nur kurz Zeit hat. Das Eistobel zählt offiziell zu den schönsten Geotopen Bayerns.
Deutsches Hutmuseum und die Stadt Lindenberg
Die Radrunde führt uns direkt hinein in die westschwäbische Stadt Lindenberg. Die Stadt der Hüte! Wir haben gleich mal mit dem Hutmuseum angefangen: Es berichtet über die mehr als 300 jährige Geschichte der Hutproduktion in Lindenberg. Dabei haben wir nicht nur viel über die Kopfbedeckung an sich gelernt, sondern auch über das Allgäu und seine Bewohner. Am sogenannten Hut-Tornado informiert das Museum über berühmte Hutträgerinnen und Hutträger, die ihren schicken Kopfschmuck direkt aus dem Städtchen Lindenberg beziehen. Zum Beispiel der Namensvetter Udo Lindenberg.
Auch durch die Stadt Lindenberg selbst lohnt ein kleiner Spaziergang. In zahlreichen Cafés können Radler sich Kaffee und Kuchen oder ein Eis schmecken lassen.
Skywalk Scheidegg
Nur wenige Kilometer nach Lindenberg führt die Route durch das kleine Örtchen Scheidegg, das zahlreiche Möglichkeiten zum Rasten und Pausieren bietet. Etwas außerhalb des Ortes – abseits der Radrunde Allgäu – wartet aber noch eine ganz andere Attraktion: Der Skywalk Scheidegg. Ein Baumwipfelpfad, der es in sich hat. Der Weg bietet eine gigantische Sicht über die Allgäuer Berge, besonders die Nagelfluhkette und die Bodenseeregion. In 40 Metern Höhe können die Besucher den Wald auf einem Pfad erkunden. Besonders schwindelfreie Adrenalin-Junkies können einen Geschicklichkeits-Parcour absolvieren.
Der Skywalk Allgäu (https://www.skywalk-allgaeu.de) bietet jedoch nicht nur den Baumwipfelpfad, sondern einen kompletten Naturerlebnispark: Abenteuerspielplatz, Naturerlebnis- und Barfußpfad. Wer möchte kann hier also auch den ganzen Tag verbringen.
Käsereigenossenschaft Bremenried
Am Käse kommt man im Allgäu einfach nicht vorbei. Und wir sind ja immer noch auf der Käsestraße, die zum Teil mit der Radrunde Allgäu identisch ist. Auch wenn wir tags zuvor schon in einer Sennerei waren: In Bremenried bei Weiler haben wir noch in den Käseladen und die Produktion der Käsereigenossenschaft rein geschaut. Hier kann man eben nicht nur leckeren Käse, Jogurt und Butter kaufen, sondern auch sehen, wie die Leckereien produziert wird. Am besten kommt ihr vormittags vorbei, denn nachdem die Milch sehr früh angeliefert wird, ist bis 12 Uhr bereits alles verarbeitet.
Tipps für die Einkehr entlang der Radrunde Allgäu
Scheidegg – Fünfländerblick
Einen traumhaften Blick über Bodensee, über die Schweizer, Allgäuer aber auch österreichischen Alpen hatten wir im Restaurant Fünfländerblick. Es liegt etwas oberhalb von Scheidegg. Das kostet den Radler also zusätzliche Anstrengung, die bei guter Sicht mehr als belohnt wird. Für alle die nicht bis zum Skywalk radeln wollen also eine tolle und nicht so zeitraubende Alternative für einen gigantischen Ausblick.
Der Kräuterwirt in Stiefenhofen
Allgäuer Küche von der ganz besonderen Art gibt es bei Axel Kumulus in Stiefenhofen im Landgasthaus Rössle. Der passionierte Koch hat sich Anfang der 90er Jahre der Kräuterküche verschrieben. Bei einer Führung durch seinen Kräutergarten mit über 80 Kräutern kommt der Koch und Gastronom ins Schwärmen. Zu jedem Stängel, jeder Blüte und jedem Blatt weiß er eine Geschichte und wie er sie in der Küche verwenden muss. Und wenn man dann in der Gaststube sitzt und sich verwöhnen lässt, kommt man direkt in den Allgäuer Genusshimmel. Ob Allgäuerisch-Bodenständig oder etwas experimentell: Hier kommt jeder auf seine Kosten.
Hier könnt ihr entlang der Radrunde Allgäu gut schlafen
Landgasthaus Rössle in Stiefenhofen
Bei Axel Kumulus haben wir, wie oben erwähnt, nicht nur fantastisch gegessen: Auch nächtigen lässt es sich hier hervorragend. Der Kräuterwirt gehört zu den Bett+Bike-Betrieben entlang der Radrunde. Hier konnten wir unsere treuen Drahtesel über Nacht trocken absperren, aber auch selbst sehr gut schlafen – mit einem Kräuterkissen.
Lieblingsplatz auf dieser Etappe der Radrunde Allgäu