Kulinarik Allgäuer Art gefällig?
Die Radrunde Allgäu ist mehr als Radeln in schöner Landschaft: Wir waren auf der Tour durchs Allgäu unterwegs und haben für euch heraus gefunden, was es auf der Radrunde zu entdecken gibt. Auf der Strecke von Wolfegg bis Maierhöfen dreht sich alles um die Allgäuer Kulinarik.
Wer durchs Allgäu radelt, wird zwangsläufig auch mit der Allgäuer Kulinarik konfrontiert: Käse, Spätzle, Milch, Kräuter, Bier, Fleisch- und Teigspezialitäten. Für uns stand diese Etappe deshalb unter dem Motto: „Kulinarik“. Los ging’s bereits mit einem ausgiebigen Frühstück im Gasthof zur Post in Wolfegg. Nach einem saftigen Käskuchen und einem Teller saurem Käs in Wangen gab es bei einer Käsereibesichtigung in Isny auch noch Bergkäse und frische Buttermilch. Zwischendrin genossen wir unsere tolle Etappe: Die ganze Zeit radelten wir parallel zum wunderschönen Allgäuer Bergpanorama.
Den krönenden Abschluss der Kulinarik-Etappe gab es dann nach 65 km Radeln in Maierhöfen: Im Natur-Landhaus Krone kann man nicht nur super schlemmen, alle Produkte kommen aus nächster Nähe und die Speisen werden frisch zubereitet. Die Kräuter kommen aus dem eigenen Garten. Ein Tag also, ganz nach unserem Geschmack: Erst radeln, dann das Vergnügen.
Was es entlang der Route zu entdecken gibt
Die Waldburg – ein Wahrzeichen Oberschwabens
Klar, es ist schon etwas anstrengend, extra bis hier rauf zu radeln, aber die grandiose Aussicht belohnt die Radler: Oben angekommen hatten wir einen 360° Rundum-Blick. Besonders schön kann man von hier aus auf die gegenüberliegende Allgäuer Bergkette blicken. Bei gutem Wetter kann man angeblich sogar auch die Schweizer Berge sehen.
Die Burg erblickt der Radler schon von weitem – markant thront sie oberhalb der gleichnamigen Gemeinde. Wer möchte, hat oben auf der Burg die Chance auf ein echtes Ritteressen, wie im Mittelalter.
Die Wangener Altstadt
Ein richtig schönes kleines Städtchen. Wir kamen an und haben uns direkt wohl gefühlt. Woran das lag? Schwer zu sagen. Vielleicht an dem bunten Markt in der Altstadt, der uns vielseitig empfangen hat. Oder an den farbenprächtigen Patrizier- und Handwerkerhäusern und den gemütlichen Straßencafés. Oder auch einfach am „südlichen“ und gemütlichen Flair der Stadt.
Über Wangen heißt es: „In Wange bleibt ma hange!“ – das können wir auf jeden Fall so unterschreiben. Wir waren schon traurig, als wir hier weiter fahren mussten. Es hätte noch viel zu entdecken gegeben.
Die Käsestadt Isny
Bereits die Stadtmauer zeugt von der langen Geschichte der Stadt. Im Stadtzentrum angekommen heißt es erst einmal: „Rad abstellen“. Dann geht es zu Fuß durch die kleinen Gässchen und Läden. Eine wirklich schöne kleine Stadt, die idyllisch von einigen Hügeln umgeben ist.
Wer in Isny ist, kommt an einem Thema nicht vorbei: Käse. Insy liegt mitten drin in der Genussregion „Allgäuer Käsestraße“. Auf einer Strecke von 220 Kilometern zieht sie sich durch Oberstaufen, Scheidegg, Lindau, Wangen und Isny. Eigentlich steht das gesamte Westallgäu für guten Käse. Auf dem Rad unterwegs sind wir in fast jedem Dorf an einer Sennerei, einem Hofladen oder einem Bio-Bauern vorbei gekommen.
Ein besonderer Tipp für Isny: Die Käseküche. Hier kann man live dabei zusehen, wie Käse gemacht wird und dann auch gleich probieren. 4000 Liter Milch werden hier pro Tag verarbeitet. Und das Beste: Die Milch kommt direkt von den Bauerhöfen um Isny. Es gibt ein breites Angebot und die Auswahl fällt schwer. Wir haben uns für einen würzigen Bergkäs entschieden.
Freitags um 10.30 Uhr gibt es übrigens immer eine Führung durch die Schaukäserei.
Aphorismen und Zitateweg in Argenbühl-Eisenharz
Ein schöner Stopp bietet sich in Argenbühl-Eisenharz an: Circa 8 km vor Isny bietet dieser Lehrpfad einen Urlaub für die Seele. Die Sprüche stammen von Saint Exupéry und handeln von der Freundschaft und der Zuneigung unter den Menschen. Was kann es Schöneres geben, als wandernd in der wunderschönen Natur des Allgäus mit solch schönen Gedanken die Seele aufzutanken? Uns hat es gefallen, besonders nach ein paar anstrengenden Radel-Kilometern. Eine super Abwechslung.
Tipps für hungrige Biker entlang der Radrunde Allgäu
Bäckerei Fidelisbäck in Wangen
Bei einem kurzen Stadtbummel in Wangen sollte man unbedingt kurz beim Fidelisbäck vorbeischauen. Diese Bäckerei ist die Älteste Deutschlands: Seit mehr als 500 Jahren wird hier in der Paradiesstraße in Wangen Brot gebacken. Und natürlich noch vieles mehr. Für uns gab es Käskuchen und sauren Käs mit einer Seele (oberschwäbisches Dinkel-Gebäck). Besonders berühmt ist hier aber der Leberkäs – den gibt’s sogar schon zum Frühstück. Fast alle um uns herum haben den probiert.
Doch selbst wer keine Zeit für eine kleine Leckerei hat – es lohnt sich auf jeden Fall ein Blick auf die bunte Fassade.
Allgäuer Küche beim Kräuterwirt in Maierhöfen
Für die Gäste gibt es hier eine Küche mit Kräutern und anderen Zutaten direkt aus der Region und dem eigenen Garten. Also alles Bio und ohne Zusatzstoffe, wie uns der Chef Frank Übelhör versicherte. Der steht übrigens selbst in der Küche und bereitete uns eine leichte Bärlauch-Suppe, Kasspatzen, Schlutzkrapfen und einen leckeren Salat mit Fisch zu. Einfach himmlisch!
Hier könnt ihr entlang der Radrunde gut schlafen
Natur Landhaus Krone in Maierhöfen
Das Naturlandhaus Krone in Maierhöfen steht ziemlich gut für das Allgäu: Gesund, bewusst, nachhaltig, herzlich. Dieses Hotel ist perfekt, nach einer langen anstrengenden Etappe: Egal ob man sich in der Sauna, im Pool, im Garten oder auf einem der Liegestühle entspannen möchte.
Genächtigt haben wir auf unserer Radrunde Allgäu in einem Wildkräuterzimmer mit besonderem Dinkel-Kissen und Holzboden. Nach einem gesunden und frischen Frühstück mit Obstsalat, Eiern und Vollkorn-Semmeln konnten wir außerdem gleich super fit und erholt in den Tag starten – trotz des schweren Gepäcks.
Schloss Neutrauchburg in Isny
Wer lieber schon ein paar Kilometer früher in Isny schlafen möchte, der sollte sich für das Schloss Neutrauchburg entscheiden. In einem Schloss zu schlafen ist immer etwas ganz Besonderes und diese Unterkunft bietet ein unschlagbares Angebot für alle Radler: Vollpension für zwei Personen im schicken Schloss-Zimmer gibt es dort für 150 Euro.
Absoluter Lieblingsplatz auf dieser Etappe der Radrunde Allgäu
Der Lieblingsplatz auf dieser Route der Radrunde Allgäu? Definitiv die kleine Ruheoase bei Appen, einem kleinen Weiler, direkt am Wegesrand. Dort gibt es einen super bequemen Holzstuhl, der aus einem einzigen massiven Holzstamm besteht. Außerdem steht da mitten in der Landschaft eine Holzwand mit einem süßen Fenster, durch das man in die wunderschöne Allgäuer Weite blicken kann. Unbedingt hier stoppen!