Einen Rad-Marathon gewinnt man sicher nicht auf den ersten 80 Kilometern – allerdings kann man ihn dort sehr gut verlieren. Vor allem, wenn das „Ankommen“ erklärtes Ziel ist und man vor Distanz und Höhenmetern auch einigen Respekt hat. Der Teufel steckt beim Rad-Marathon Tannheimer Tal nämlich nicht im Detail, sondern in der topografisch anspruchsvollen Anfangsphase!
Rad-Marathon: Streckenänderung bei Wertach
Die kleine Welle der Startrunde ist ja eigentlich zum „warmfahren“ ideal, wer aber hier schon voll in den roten Bereich muss, um die vermeintlich richtige Gruppe zu halten und vom Windschatten zu profitieren, der wird spätestens nach der „Welle“ Richtung Oberjoch und der kleinen Schleife nach Jungholz wissen, ob diese Gruppe wirklich die Richtige ist. Da es durch eine Streckenänderung im Bereich Petersthal einen neuen knackigen Anstieg nach Oberelleg gibt, gefolgt von einer steilen und engen Abfahrt bevor es auf die altbewährte Strecke zurückgeht, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass viele Wellen in einem zu hohen Bereich in der Summe auch schlimmer sein können als einer (oder gar zwei!) Berge…
Dann folgt Deutschlands höchste Passstraße -der Riedbergpass
Schon bald nach der kurzen und schnellen Abfahrt von Rettenberg erreicht man über die top-asphaltierte Hauptstraße die landschaftlich sehr reizvolle Achterbahn nach Obermaiselstein, und damit den Einstieg in die erste große Schwierigkeit des Tages, den Riedbergpass.
Wer bis dahin schon eine Stunde (oder gar mehr) in einem zu hohen Leistungsbereich verbracht hat, um an Fahrern dran zu bleiben die eh besser sind, der wird spätestens hier seinen Fehler realisieren – und knapp 2 Stunden später am Hochtannberg auch bereuen.
Ich kann euch allen nur raten, die Anfangsphase eher ruhig anzugehen, sich ausreichend zu verpflegen und vor allem ganz am Schluss am Gaichtpass noch so viel Energie zu haben, dass ihr in Tannheim mit einem Siegerlächeln über den Zielstrich fahrt – egal in welcher Zeit!
Denkt immer daran: Unser Marathon ist kein Rennen auf abgesperrter Rennstrecke, sondern eine RTF mit Zeitnahme. Nehmt Rücksicht auf andere, respektiert die Regeln (vor allem die StVO) und helft uns somit, dass diese Veranstaltung noch lange im Internationalen Kalender stehen wird.
Ich freue mich auf Euch – bis Sonntag, 9. Juli, auf 9 Stunden mit mir, 10 Stunden mit Gerrit oder wie schnell oder langsam ihr wollt, aber bitte mit Spaß und ohne Tunnelblick!
In diesem Sinne auch mal „Kette links“ – besonders am Anfang!