Perfektes Radelwetter an diesem Dienstagmorgen Ende August: Wir greifen unsere vierte Familienradtour an. Diesmal geht’s für meine fünfköpfige Familie auf der Radrunde Allgäu nach Illerbeuren und wir sind alle gespannt, was dieser neue Radausflug im Illerwinkel für uns bereit hält. Unsere Einjährige ist inzwischen der Hängematte im Radanhänger entwachsen und nimmt in einem bequemen Sitz platz. Unser sechsjähriger Sohn radelt die Touren auf einem extra leichtem Rad (Kubike – welches in unserem Heimatort Stötten hergestellt wird) so dass auch die etwas längeren Touren wie die heutige für ihn gut zu meistern sind. Unsere vierjährige Tochter lässt sich meist mit Hilfe eines Follow me (Adapter) an mein Rad anhängen und nutzt damit die zusätzlichen PS durch die Mama.
Wir parken an einem der zwei ausgewiesenen Parkplätze in Illerbeuren am Bauernhofmuseum. Ein Museumsbesuch am Ende der Radeltour wird unseren Ausflug abschließen. Wir starten Richtung Maria Steinbach können jedoch die in der Tour beschriebene Brücke aufgrund Bauarbeiten nicht nutzen und fahren kurzerhand nach Lautrach. (Die Umleitung für Radfahrer ist gut ausgeschildert und somit kein Problem)
Über die Illerbrücke Richtung Lautrach geht es nach Maria Steinbach. Wer möchte kann die Tour gerne auch über Legau ausweiten. Wir entscheiden uns jedoch für die etwas kürzere Variante. Die erste Rast und Abkühlung gibt es an der schön gelegenen Kneippanlage direkt am Fahrradweg.
In einem leichten Auf und Ab radeln wir die nächsten Kilometer dahin bis kurz vor Maria Steinbach. Dort heißt es noch einen knackigen Anstieg zu bewältigen, der zum Glück von seiner Länge für uns sehr überschaubar ist.
Durch einen Wald geht es stetig weiter hinauf durch Kaltbronn hindurch. Auf einer sehr verkehrsberuhigten Landstraße fahren wir über Hub weiter Richtung Iller. Wir begegnen keinem einzigen Auto und nur ein paar Radfahrer kreuzen unsere Wege. Bald können wir es auch runter zum Fluss rollen lassen.
Illerwinkel und Wasserkraft
Nicht nur die Kinder sind dann schwer begeistert von dem schönen Fleckchen am sogenannten Illerdurchbruch. Ein Eldorado an kleinen Bächen und Kiesbänken bietet sich uns. Für eine kleine Erfrischung kann man auch das Kneipptretbecken nutzen. Hier ist die Welt noch in Ordnung und man kann tief durchatmen und Kräfte sammeln.
Besonderes Highlight ist der schwebende Aussichtsturm und die Hängebrücke über die Iller. Die Aussicht von dort oben sollte man sich nicht entgehen lassen.
Etwas schwindelfrei sollte man für die Besteigung in den luftigen Höhen schon sein, aber man wird mit einem schönen Blick belohnt.
Nach ausgiebiger Rast und Stärkung geht’s flugs über die genannte Hängebrücke Richtung Oberbinnwang.
Vorher heißt es für unsere Kinder aber noch „beißen“ beim 17-Prozent-Anstieg auf der anderen Seite der Iller. Am Schluss schieben wir alle mehr oder wenig solidarisch ;-) die letzten Meter der Rampe hinauf.
Über Oberbinnwang und Unterbinnwang geht es jetzt wieder sanft meist abwärts auf einer ruhigen Landstraße nach Illerbeuren an den Ausgangspunkt unserer Familienradtour zurück. Jetzt sind wir froh, die Tour in diese Richtung geradelt zu sein und somit für uns und vor allem für die Kinder keine weiteren Höhenmeter zu erklimmen sind. 18 Kilometer waren es dann insgesamt mit zwei zum Glück sehr kurzen aber knackigen Anstiegen. Mit den Pausen in einem halben Tag für uns alle jedoch gut zu meistern.
Illerbeurer Bauernhofmuseum
Am Nachmittag wandeln wir noch auf den Spuren unserer Vorfahren und erkunden das Bauernhofmuseum in Illerbeuren.
Wir genießen die entspannte Atmosphäre und den besonderen Reiz der Vergangenheit. Unsere Kinder sind erstaunt ob der Einfachheit mancher Gerätschaften und bekommen so einen kleinen Einblick in vergangene Tage.
Auch unsere Jüngste ist begeistert von ihrem neuen Gefährt, dass sich für zwei Euro an der Kasse ausleihen lässt.
Besonders angetan sind die Kinder von der Töpferei und der heute noch betriebenen Kunst. Es besteht auch die Möglichkeit, die entstanden Gegenstände vor Ort zu erwerben.
Ein weitläufiges Areal mit vielen lohnenswerten Sehenswürdigkeiten auf dem es viel zu entdecken und zu erforschen gibt.
Zum Abschluss kehren wir noch im Museumsgasthof Gromerhof ein. Dieser liegt direkt neben dem Gelände des Bauernhofmuseums und ist für seine gute Küche bekannt. Der Käsekuchen ist wirklich ein außergewöhnlicher Gaumenschmaus und der Kellner verrät uns, dass dieser seit 27 Jahren von einer hiesigen Hausfrau hergestellt wird.
Wir lassen die Radtour und den Museumsbesuch noch einmal wirken und sind schon fast ein wenig wehmütig, dass nur noch eine Familienradtour auf uns wartet. Fazit: Eine sehr nette Familienradtour im Illerwinkel, die wir sehr empfehlen können!