29.

Okt

Auf der Wandertrilogie den Schlosspark entdecken

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experten-autor

Gigantische Aussichten, abenteuerliche Touren, felsige Berggipfel – die Etappen der Wandertrilogie Allgäu haben viel zu bieten. Besonders schöne Touren gibt es rund um Füssen, im Schlosspark des Märchenkönigs. Wir haben sie für euch erkundet.

Die Wandertrilogie geht durch das gesamte Allgäu: sie durchläuft saftige grüne Wiesen auf den „Wiesengänger Routen“, kommt bei den „Wasserläufern“ an Wasserfällen und Seen vorbei und auf den „Himmelsstürmer Routen“ erklimmt der Wanderer schließlich die höchsten Gipfel der Allgäuer Alpen.

Wir waren für euch auf den Routen rund um Füssen unterwegs. Haben dort tolle Aussichten genossen, gut gegessen, viel gelernt und uns in die Märchenwelt des Königs geträumt. Denn dazu lädt der Erlebnisraum Schlosspark rund um Füssen auf jeden Fall ein: Zum Träumen, Schlendern und Genießen. Nach drei Tagen in dieser Region haben wir auf jeden Fall verstanden, warum König Ludwig II. hier leben wollte.

Blick auf das Schloss Neuschwanstein von oben

Aber von vorne: An einem verlängerten Wochenende in Füssen wollten wir die Etappen 27 und 28 der Himmelsstürmer-Wasserläufer-Route gehen. Außerdem im Museum etwas über die Schlösser und Könige lernen und beim Stadtrundgang in die Geigen- und Lautenbauer-Geschichte der Stadt eintauchen.

1. Tag: Etappe 28 von Pfronten nach Füssen

Wir kamen also am Freitag an und starteten sofort mit der 1. Tour: der Etappe 28 von Pfronten nach Füssen (die Touren können jeweils in beide Richtungen gegangen werden). Die Strecke ist 17,3 km lang und ihr solltet circa 5 Stunden für sie einplanen.

Die Route beginnt direkt in Pfronten an der Touristen-Information. Da die Strecke anfangs „nur“ durch die Stadt und ihre verschiedenen Ortsteile führt, sind wir erst etwas später eingestiegen: Los ging’s für uns an der Schlossanger Alm, einem schönen Berghotel, dass idyllisch und einsam unterhalb der Burgruine Falkenstein liegt. Startet ihr in Pfronten, solltet ihr bis hierher eine Stunde einplanen.

Die Burgruine Falkenstein

Unser erstes Highlight auf der Route war die Burgruine Falkenstein, die wir über einen Wanderweg in 45 Minuten erreichten. Das spannende an dieser Ruine: König Ludwig der II. wollte an dieser Stelle ein wunderschönes Schloss errichten. Die Pläne waren fertig, die Zufahrtsstraße und die Leitungen auch – leider starb er zu früh, um diesen Traum noch zu verwirklichen. Was echt schade ist, denn die Lage wäre perfekt gewesen: Tolle Aussicht über die Seen um Füssen und freier Blick nach Tirol. Zum Glück gibt es heute direkt neben der Ruine das Burghotel Falkenstein. Ein super Ort für die erste Einkehr.

Blick vom Falkenstein auf den Zirmgrat

Anschließend geht es auch erst einmal bergab. Während der Weg dann am Zirmgrat entlang läuft, eröffneten sich uns immer wieder traumhafte Fernsichten zum Ammergebirge sowie zum Breitenberg und Aggenstein. Eine sehr schöne und entspannte Strecke am Grat entlang. Nach 1 ¼ Stunden kamen wir auch schon an der Salober Alm an. Falls jemand hier Hunger hat: Es gibt leckeren selbstgemachten Kuchen.

Die Bank am Wegesrand ladet zum verweilen ein

Der mystische Alatsee

Nach der Saloberalm geht es relativ steil nach unten zum Alatsee (1 km, 240 hm) – ein weiteres Highlight. Der See liegt klar, umgeben von Bergen in der Landschaft. Der Weg umrundet den See – wir hatten also genug Zeit, ihn auf uns wirken zu lassen.

Wunderschön liegt der Alatsee in den Bergen

Nun ist es nicht mehr weit bis nach Füssen. Die letzten Kilometer vergingen wie im Flug. Ein toller Weg, der die ganze Zeit nur noch leicht bergab führt. Die Etappe endet schließlich direkt an der Tourist-Information inmitten des geschäftigen Treibens rund um den Kaiser-Maximilians-Platz in Füssen. Nach der tollen Tour durch die grüne Natur gibt es zum Schluss also historische Stadtansichten. Eine wirklich tolle, abwechslungsreiche Etappe!

2. Tag: Vom Tegelberg bis Füssen – König Ludwigs Schlösser

Blick vom Tegelberg auf das Allgäu

Am 2. Tag machten wir uns auf die Etappe 27 der Wandertrilogie. Diese startet direkt am Tegelberghaus oberhalb der Füssener Seen. Die Bergbahn bringt die Wanderer direkt hier hinauf. Wer mehr Zeit hat oder eine Mehrtages-Tour gehen möchte, kann natürlich auch einen anderen Weg wählen.

Unsere Highlights auf dieser Etappe waren definitiv die beiden Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau. Aber auch die Aussichten in alle Richtungen. Insgesamt ist die Strecke 11,5 Kilometer lang und ihr solltet circa 4 Stunden dafür einplanen.

Traumhafte Aussicht auf die umliegenden Gipfel des Tegelberg

Vom Tegelberghaus geht es an der Bergbahnstation vorbei und abwärts Richtung Tal. Immer wieder bieten sich entlang des Grats Blicke auf Alpsee, Neuschwanstein und Forggensee. Einfach toll, wenn man dem Schloss immer näher kommt. Und das Beste: weiter oben ist noch nicht viel los. Je näher wir nämlich dem Schloss kamen, desto voller wurde es.

Am Ende des langen Abstiegs hatten wir schließlich die Pöllatschlucht mit der Marienbrücke erreicht. Der Blick von hier auf das Schloss ist wirklich fantastisch!

Da kommt ihr ganz nah dran vorbei: Das Schloss Neuschwanstein bei Füssen im Allgäu

Die Königsschlösser und das Museum

Wer möchte kann nun einen kurzen Abstecher zum Schloss Neuschwanstein machen oder direkt runter nach Schwangau, zum Alpsee und Hohenschwangau laufen. Unten angekommen sind wir noch ins Museum der bayerischen Könige, um mehr über die Geschichte der Königsfamilie in Füssen und Bayern zu lernen. Ein sehr spannendes und anschauliches Museum. (Klicke auf den Link, um mehr über die Schlösser, die Familie und deren Geschichte zu erfahren).

Der wunderschöne Alpsee bei Füssen

Nach dem Museum sind wir relativ zügig entlang des Alpsees nach oben gestiegen, um den Menschen um die Schlösser zu entfliehen. Nach einigen hundert Metern ist es schon wieder sehr ruhig.

Durch den Wald ging es in Richtung des Schwansee

Weiter geht der Weg dann relativ eben durch den Wald Richtung Füssen. Vorbei am wunderschönen Schwansee und zum Kalvarienberg. Oben eröffnete sich uns noch einmal eine Panoramasicht auf Füssen, die Schlösser und auf den Schwansee. Ein weiterer toller Aussichtspunkt entlang der Etappe, den man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

Von hier aus ist es dann auch nicht mehr weit bis nach Füssen. Dieses Mal kommt man vom Süden her in die Stadt, überquert den Lech und steht direkt unterhalb des Klosters Sankt Mang.

Kleines Fazit zu diesem Tag: Auch eine HAMMER Route. Nicht nur die Aussichten, auch die Geschichte und der König haben uns auf dieser Etappe den ganzen Tag begleitet.

Blick auf das Schloss mit den umliegenden Bergen

 

3. Tag: Füssen, Stadtrundgang und die Lautenbauer

Den 3. Tag wollten wir noch nutzen, um die Ausgangsstadt unserer Wanderungen – Füssen, auch die Romantische Seele Bayerns genannt – noch besser kennen zu lernen.

Als ein Portalort der Wandertrilogie besitzt Füssen einen spannenden Portal-Rundgang. Dieser ist 2,7 km lang und man kann ihn gemütlich in 2 Stunden gehen. Wir sind dabei am Hohen Schloss, am Kloster St. Mang und überhaupt den schönsten Altstadtplätzen und Fotopunkten vorbei gekommen.  Los geht’s an der Touristen-Info.

Der Weg führt nach der Altstadt und dem Franziskaner Kloster am Lech entlang und der Wanderer erreicht schließlich den Magnusblick. Nicht verpassen solltet ihr außerdem das Hohe Schloss. Es ist das Wahrzeichen der Stadt. Besonders beeindruckt hat uns der Schlosshof, der einen mit seinen 3D-Zeichnungen täuscht. Kleiner Tipp: Vom Schloss-Turm aus habt ihr noch einmal eine bessere Aussicht über die Stadt.

Füssen und seine Lautenbauer

Füssener Geigen- und Lautenbauer

Direkt neben dem Schloss befindet sich das Kloster Sankt Mang. Wer hier mehr Zeit hat, sollte sich auf jeden Fall das Stadtmuseum im Kloster ansehen. Hier gibt es zum Beispiel einen ganzen Bereich über die Geschichte der Füssener Geigen- und Lautenbauer. Warum das? Tja, Füssen, diese kleine Stadt im Allgäu, ist die Wiege des europäischen Lautenbaues. (Lest gerne unsere extra Geschichte zu diesem Thema). Verpassen solltet ihr zum Schluss der Tour auch nicht das Stadtcafé in der Reichenstraße: hier gibt es König-Ludwig-Torte.

Grandioser Abschluss am Forggensee

Den Forggensee wollten wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen. Das tolle hier: Je weiter ihr euch vom Südufer entfernt, desto besser wird der Blick auf Neuschwanstein, Hohenschwangau und die Füssener Stadtsilhouette. Im Hintergrund: Das Alpenpanorama.

Das Festspielhaus in Füssen am Forggensee

Direkt am See liegt auch das Füssener Festspielhaus. Dort läuft neben anderen Stücken und Kabaretts das Musical „Ludwig 2“. Bei der Kulisse wirklich ein gigantischer Musical-Abend. Was könnte es da schöneres als Abschluss eines Füssen-Wochenendes geben?

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