4.

Sep

Achtsam im Allgäu: Ein Talweg der Einsichten und Weitblicke

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Im Allgäu machen wir besondere Erfahrungen – erleben die Kraft der Ruhe, die Herzlichkeit der Menschen, die Schönheit der Natur und das Glück tiefen Schlafs. In der Achtsamkeit Allgäu werden diese Erfahrungen gebündelt. Wir präsentieren achtsame Geheimtipps. Teil 2 der Kraftorte des Allgäus: ein Talweg der Einsichten und Weitblicke – auf Bad Hindelang…

 

Blumen und kleine Insekten gibt es am Wegesrand zu entdecken

 

4,2 Kilometer. Dafür schnürt so mancher Wanderer gar nicht erst die Stiefel. Und verpasst ein Kleinod. Denn dieser kurze Weg, der uns vom Parkplatz „Gruebplätzle“, südlich von Oberdorf, in das Dorf Hinterstein bringt, führt einen großen Namen: Vaterlandsweg. Und er wird dem Anspruch, den der Name erweckt, spielerisch gerecht. Immer wieder bleibt man stehen, genießt einen der überraschenden Fernblicke, atmet tief die Luft ein und sagt leise zu sich selbst – oder doch etwas lauter zu den Begleitern – „Was ein schönes Land!“

Aussichtsplätze, Wasserfälle – Kurztrip in Waldwelten

Am Parkplatz steigen wir ein in diesen Kurztrip in alpine Waldwelten. Wir folgen dem munter dahin gurgelnden Erlenbach. Und werden schon bald dem Vaterlandsweg abtrünnig. Es geht leicht bergan zum Schleierfall. Aus rund 30 Metern rieselt das Wasser in die Tiefe. Ein feiner Nebel, der die Natur großzügig benetzt. An allen möglichen und unmöglichen Stellen sprießt das Grün, bildet sich am steilen Fels, trotzt der stetigen Gischt. Vielleicht fühlt sich dieser Weg auch deshalb größer an als die kurze Distanz ahnen lässt, weil er so abwechslungsreich beginnt.

 

Wilde Orchideen und die ersten Anzeichen des Wasserfalls

Der Schleierwasserfall aus Drohnen-Perspektive

 

Zurück auf dem Vaterlandsweg finden wir schnell unseren Rhythmus. Gemächlich spazieren wir über den schmalen Pfad am Berghang des Iselers. Wenn einem etwas gefällt, dann soll es nicht zu schnell enden. Wenn man Zeit hat, kann man sich an den kleinen Momenten des Alltags erfreuen. Ameisen wuseln vor uns über den Weg. Wasser tropft vom Fels und nährt ein Moos. Zwei Initialen mit einem Herz wurden vor offensichtlich langer Zeit in eine Baumrinde geritzt. Mal tauschen wir uns über diese Entdeckungen am Wegesrand, spinnen Geschichten fort. Mal genießen schweigend. Dazu immer wieder die verblüffend weiten Blicke auf Bad Hindelang, die uns dieser Talweg bietet.

Zum Abschluss ein Sprung in die eiskalte Prinzegumpe

Auf der Höhe von Bruck geht es steil bergan. Wir folgen dem Bärenweg. Er führt durch dichten Wald. Stolz und ruhig präsentiert sich die Natur. An einer Weggabelung bietet sich die Möglichkeit, über den Sängerweg direkt nach Hinterstein zu gehen. Doch dann verpasst man den Zipfelsfall. Der ist kein spektakuläres Wasserspiel, zugegeben. Aber ein munteres, das der Hitze eines Sommertages ein wenig Erfrischung entgegenzusetzen vermag. Vor allem aber: Wenn man dem Bach in den Ort folgt, endet die Wanderung bei der Prinzegumpe. Es ist ein großes Vergnügen, in das mit eiskaltem Quellwasser gefüllte Naturbecken zu springen. Und sich danach in der Gaststätte neben der Gumpe ausgiebig für diese schöne Kurzwanderung zu belohnen. Was ein schönes Land…

 

Steine und Ameisen auf dem Liebespfad

Schöner ursprünglicher Wanderweg zwischen den Wiesen

Liebesbekundungen in Bäume eingeritzt

 

Unterwegs ist uns ein Gedicht von Christian Morgenstern eingefallen. Zugegeben, wir haben es wandernd nicht mehr ganz zusammen bekommen. Aber es passt doch ganz großartig zum Vaterlandsweg.

Wasserfall bei Nacht
(von Christian Morgenstern)

Ruhe, Ruhe, tiefe Ruhe.
Lautlos schlummern Menschen, Tiere.
Nur des Gipfels Gletschertruhe
schüttet talwärts ihre
Wasser.

 

Man entdeckt immer wieder Schmetterlinge

Der Wasserfall Zipfelsbach am Bärenweg nach Hinterstein

Die Kirche am Parkplatz in Bad Hinterstein

 

Service

Ein Highlight im Allgäu. Alle Infos zu Bad Hindelang, einer der höchsten Gemeinden Deutschlands.

Wanderung auf dem Vaterlandsweg. Eine kleine Karte mit allen Infos zum knapp 5 Kilometer langen Wanderweg.

Achtsamkeit Allgäu. Wie man in einer Region mehr findet als Urlaub – nämlich zu sich selbst.

  1. Walter Schlecker sagt:

    „Was ein schönes Land“
    In meiner Sprache heisst das: „Was FÜR ein schönes Land!“
    Sowas lese ich immer öfter und empfinde das als eine „Verhunzung“ unserer deutschen Sprache !

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