Wiesengänger und Wasserläufer Route – Ermengerst bis Marktoberdorf (Teil 4)
Warum in die Ferne fliegen, wenn es in Deutschland noch so viel zu entdecken gibt? Von 1.7.2018 bis 30.6.2020 wanderte Günter Kromer 10.000 Kilometer auf den schönsten Fernwanderwegen Deutschlands. Mit seinem Projekt www.d-wanderer.de will er viele andere Menschen dazu motivieren, selbst wieder mehr in der Heimat zu erleben. Früher ist er auch oft in Europa und auf der ganzen Welt gereist, hat Reportagen für ein Kulturmagazin und ein Online-Laufmagazin geschrieben und drei Bücher veröffentlicht, doch inzwischen erkennt er, dass sein Herz nach wie vor am stärksten für die Natur in der Heimat schlägt. Das Ällgäu zählt für ihn zu den schönsten Regionen Deutschlands. Nach seiner Wanderung auf der Himmelsstürmer-Route der Wandertrilogie Allgäu im Jahr 2019 ist er dieses Jahr auf der Wiesengänger-Wasserläufer-Route unterwegs. Hier erzählt er von seiner Wanderung.
Teil 4 von 4
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13.6.2020 Ermengerst – Görisried 32 km
Bis Marktoberdorf führen Wiesengänger und Wasserläufer Route weiterhin auf der selben Strecke.
Heute wandere ich wieder zwei Etappen an einem Tag. Wieder sehe ich oft viele Alpengipfel vor mir.
In weitem Bogen führt mich der Weg südlich an Kempten vorbei.
Im idyllischen Durachtobel spazieren viele Familien mit Kinderwagen.
Während der nächsten Stunden wandere ich meist durch Wald. Immer wieder setze ich mich heute an hübschen Stellen eine Weile hin und genieße das sommerliche Wetter.
Unterwegs komme ich am Dengelstein vorbei, einem großen Findling, den einst die Gletscher hier her gebracht haben. Vor einer kleinen Kapelle im Wald bleibe ich lange im Schatten sitzen.
Dann führt mich der Weg erneut durch Wiesen mit Blick auf viele Alpengipfel. Kurz vor Görisried spaziere ich dann noch einmal auf einem Bohlensteg durch ein kleines, idyllisches Hochmoor.
14.6.2020 Görisried – Marktoberdorf 32 km
Leider bleiben die Alpen heute unter Wolken verborgen und ich sehe nur die Wiesen und Wälder in meiner unmittelbaren Umgebung.
Nach sehr starken Regenfällen in der Nacht strömt die Wertach unter der schwankenden Hängebrücke besonders wild. Hier sollte man seinen Blick aufs andere Ufer richten und nicht zwischen den Planken hinab zur Flut schauen! Doch keine Angst – die Brücke ist stabil und gefahrlos.
Einige Kilometer wandere ich nun wieder in der Höhe über Wiesen und durch Wälder. Dann steige ich erneut zur Wertach hinab, wo mich ein wunderschöner Pfad direkt am Ufer entlang durch urige Vegetation führt.
Später komme ich unter anderem an der schönen Kirche von Leuterschach, an einer interessanten Kindle-Wallfahrt Kapelle und an Ruinen eines römischen Bades vorbei.
Am Schluss meiner Wanderung spaziere ich über eine Allee aus uralten Linden auf Marktoberdorf zu.
Nach einem Besuch der wunderschönen Stadtkirche gehe ich zum Bahnhof. Leider muss ich nun nach Hause fahren. Gerne wäre ich noch ein paar Etappen weiter gewandert. Aber dies hole ich nächstes Jahr nach.