Regional und Kurios: Tannenspitzenpesto aus dem Allgäu
Besondere Produkte aus einer besonderen Region: Das Allgäu bietet viele Produkte mit Überraschungscharakter. Zum Beispiel ein Tannenspitzenpesto. Wir sind zu Besuch bei Katja Will, die uns mit auf die „Ernte“ nimmt und uns bei einem Waldspaziergang mehr zu diesem besonderen Produkt erzählt.
Tannennadeln aufs Brot? Dass das funktioniert und richtig lecker schmeckt zeigt das Tannenspitzenpesto von Katja Will und ihrem Team von sell gmacht´s. „Ein Waldspaziergang für den Körper“ – so beschreibt sie den Geschmack, während sie gekonnt die unteren Spitzen der Weißtanne abschneidet. Die Weißtanne erkennt man leicht: Ihre Nadel stechen nicht, sind flach und an der Spitze eingekerbt. Auf der Oberseite sind sie von schöner dunkelgrüner Farbe, an der Unterseite schimmern sie bläulich-weiß.
Wir sind in einem herbstlichen Nadelwald bei Stiefenhofen. Den Rohstoff , also die Tannenspitzen, bekommt Katja von befreundeten Förstern oder Waldbesitzern. Das Pesto ist dadurch ein besonderes nachhaltiges Produkt, denn eigentlich wären die Spitzen ein Abfallprodukt, da diese nach dem Fällen meist nicht mehr genutzt werden. Die geretteten Tannenspitzen landen so in der Kräuterküche von sell gmacht´s dann im „Cutter“. Ein ordentliches Schneidewerkzeug ist unbedingt notwendig, denn allgemein Wildkräuter wie Brennnessel und Giersch und die Tannenspitzen sind sehr robust. Bei Katja Will zu Hause zeigt sie uns, wie man die Nadel am Besten vom Ast bekommt. Dazu schneidet sie mit einer Schere knapp am Ast die Nadeln einfach ab. Leise rieseln diese in eine vorbereitete Schüssel.
Über einen Tipp von Freunden kam Katja auf die Idee, etwas komplett Neues auszuprobieren. Dieser Mut, das Experimentieren und die Geduld haben sich gelohnt. Katja und ihr Team haben lang experimentiert, bis das perfekte Mischverhältnis erreicht war. Das Besondere an den Tannennadeln sind die ätherischen Öle, die sich durch wertvolle Inhaltsstoffe auszeichnen. Der Geschmack der Öle wird ergänzt durch z.B. Zitronenmelisse, Asiasalat und Knoblauch, die sie von einem Biohof bei Wangen bezieht. Auch getrocknete Aprikosen gehören zum Rezept.
Das Pesto aus der Kräuterküche von sell gmacht’s (Copyright: Marina Neubauer da Silva)
Zubereitungstipp:
Tannenspitzenpesto passt zur winterlichen Gemüsepfanne, zur Wildgerichten oder Kartoffeln und Reis. Katja mag das Pesto allerdings am liebsten schlicht: als Kräuterbutter aufs frische Brot. Dazu einfach die Butter in Raumtemperatur stehen lassen, bis sie zart schmilzt. Dann einfach das Pesto mit dem Löffel untermengen und „einkneten“ – fertig ist die eigene Kräuterbutter mit dem besonderen Extra! Wer auf der Suche nach weiteren neuen „Geschmäckern“ ist, wird vielerlei Allgäu fündig. Mehr regionale Produkte mit Überraschungseffekt aus dem Allgäu findet man hier: www.standort.allgaeu.de/kurios-und-regional