Fabian hat mit seinen Freunden Roman und Tomi die Idee den Sommer in den heimischen Bergen zu verbringen, anstatt in die Ferne zu reisen. Dabei sind die drei Freunde im Tannheimer Tal unterwegs und berichten in diesem zweiten Beitrag über ihre Erlebnisse auf der fünftägigen Wanderung.
Urlaub daheim anstatt Urlaub in der Ferne
Norwegen, Färöer, USA, Griechenland und Russland waren meine Reiseziele in den letzten zwei Jahren. Doch dieses Jahr wollte ich mit meinen Freunden Roman und Tomi die heimischen Berge erkunden. Das Ziel war es neue Gebiete unweit von Zuhause zu entdecken. Zuhause sind wir alle drei in Tirol. Roman kommt aus Landeck und Tomi und ich wohnen beide in Innsbruck. Wir waren also auf der Suche nach einer Region, die nicht zu weit entfernt ist und uns relativ unbekannt ist. Unsere Wahl fiel letztendlich auf das Tannheimer Tal.
Über den Fernpass ist es aus dem Inntal schnell zu erreichen und für Tomi und Roman ist es komplettes Neuland. Ich habe in meiner Kindheit schon den ein oder anderen Familien Urlaub dort verbracht, doch diese sind auch schon über 20 Jahre her. Da ich mit der Region am vertrautesten war, wurde ich ausgewählt, um unsere Wanderung zu planen.
Ich wählte eine fünftägige Hüttenwanderung auf der Nordseite des Tals, die uns von der Schneetalalm bis zur Bad Kissinger Hütte führt und einige Gipfeloptionen entlang des Weges bietet. Roman und Tomi waren begeistert von meinem Plan und so war es beschlossen: Diesen Sommer erkunden wir das Tannheimer Tal!
Ein gelungener Auftakt rund um die Schneetalalm
Einige Wochen später stehen wir dann mit unseren schweren Rucksäcken in Nesselwängle, dem Ausgangspunkt unserer Wanderungen. Bei bestem Kaiserwetter machen wir uns auf den Weg zur Schneetalalm. Der Anfang der Strecke verläuft zum Großteil im Wald und der Schatten der Bäume ist bei den sommerlichen Temperaturen äußerst willkommen. Gegen Nachmittag kommen wir auf der Schneetalalm an und werden herzlich willkommen geheißen. Zur Stärkung gibt es direkt einen köstlichen Holunder Kaiserschmarrn.
Die Zeit auszuruhen ist jedoch noch nicht gekommen. Wir wollen zum Sonnenuntergang noch auf die Gehrenspitze, welche nochmals 2 Stunden von der Alm entfernt ist. Der Weg auf die Gehrenspitze hat es in sich. Der erste Abschnitt mag noch gemächlich sein, doch spätestens 200hm unter dem Gipfel muss man die Hände aus den Hosentaschen nehmen und es gilt einige Kraxelstellen zu überwinden.
Doch die Mühen lohnen sich. Vom Gipfel aus hat man eine fantastische Aussicht in alle Richtungen. Im Norden erstreckt sich das Allgäu mit seinen vielen Seen und im Süden sind die Gipfel der Lechtaler Alpen zu sehen. Direkt gegenüber zeigt sich die felsige Köllenspitze, mit 2238m der höchste Berg im Tannheimer Tal. Wir erleben einen wunderschönen Sonnenuntergang und bei unserer Rückkehr auf die Schneetalalm erwartet uns noch eine reichhaltige Brettljausen. Was ein großartiger erster Tag!
Die Nacht auf der Schneetalalm ist jedoch kurz. Früh um 4 Uhr sind wir bereits wieder auf den Beinen, um den Sonnenaufgang auf der Schneidspitze zu fotografieren. Der Weg zum Gipfel ist zwar steil aber innerhalb einer Stunde ist das Ziel erreicht. Wir stehen am Gipfelkreuz auf 2000m und genießen einen unvergleichlich schönen Sonnenaufgang. Bevor wir weiter zum Gimpelhaus gehen, stärken wir uns auf der Schneetalalm noch mit einem leckeren Frühstück
auf der aussichtsreichen Sonnenterrasse.
Verrücktes Wetter am Gimpelhaus
Das Gimpelhaus ist von der Schneetalalm in weniger als zwei Stunden erreicht. Dort angekommen, gönnen wir uns erstmal einen Mittagschlaf, denn zum Sonnenuntergang möchten wir noch auf den Gimpel. Doch nach unserem Nickerchen, hat die Bewölkung stark zugenommen und es schaut nach Gewittern aus. Nach Rücksprache mit dem Hüttenwirt, entscheiden wir uns lieber die Rote Flüh zu besteigen. Diese ist einfacher zu erreichen und im Falle eines Gewitters ist man schneller aus der Gefahrenzone.
Wie sich herausstellt, war die Entscheidung goldrichtig. Vom Gipfel der Roten Flüh sehen wir wie sich im Westen bereits die ersten Gewitterwolken auftürmen. Uns bleiben nur wenige Minuten am Gipfel für ein paar schnell Fotos, bevor wir uns wieder an den Abstieg machen. Auf dem Weg zurück zum Gimpelhaus erwischt uns dann noch ein heftiger Regenschauer. Doch kaum sind wir an der Hütte angekommen, reißt der Himmel auf und über dem Tal ist ein doppelter Regenbogen zu sehen. Scheinbar alle Gäste versammeln sich auf der Terrasse, um dieses Naturschauspiel zu fotografieren.
Wie es mit unserem Urlaub daheim weiter geht, erfährst du nächste Woche im zweiten Teil des Blogs, inkl. Video ;)
Hier erfährst du weitere Infos zur Wanderregion Tanneimer Tal
>>https://www.tannheimertal.com/aktiv-im-sommer/wandern-tirol-allgaeuer-alpen/
Fotos: TVB Tannheimer Tal
Fotografen: Roman Huber, Fabian Künzel, Thomas Vielgut