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Sep

Höhepunkt des frühen Rokokos: Prunkräume der Residenz Kempten

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Einmalig und imposant – das sind die Prunkräume der Residenz. Als einer der Höhepunkte der Römerstadt Kempten sind diese ein Muss für jeden Städtereisenden. Genauso beeindruckend ist die Basilika St. Lorenz direkt nebenan. Beide Bauwerke zeigen den Wohlstand der früheren katholischen Stiftsstadt.

Bei einem Stadtrundgang durch die älteste schriftlich erwähnteste Stadt Deutschlands fällt zwischen Residenzplatz und Hofgarten sofort der monumentale Gebäudekomplex auf: die Residenz.

Obwohl heutzutage in einem Großteil der Residenz die Justiz untergebracht ist, offenbart sie einen einmaligen Einblick in die glanzvolle Epoche der Fürstäbte. Denn die fürstäbtlichen Wohnräume im Südflügel – Prunkräume genannt – sind zu besichtigen.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das um 750 gegründete Benediktinerstift an der Stelle der heutigen Residenz zerstört. 1651 veranlasste daher Fürstabt Roman Giel von Gielsberg einen Neubau. Da die Fürstabte sowohl die geistliche Macht als auch die weltliche Herrschaft ausübten, diente die Residenz zugleich als Kloster und Herrschaftssitz. Der kunstsinnige und ehrgeizige Anselm von Reichlin-Meldegg ließ 1732 bis 1742 die Wohnräume üppig ausstatten und im Stil des frühen Rokokos einrichten. Mit der Residenz haben die Fürstäbte so ein prächtiges Kulturdenkmal geschaffen.

Heute sind davon Vor- und Audienzzimmer, Tag- und Schlafzimmer, Gästezimmer sowie Thronsaal im Rahmen von Führungen für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie beeindrucken besonders durch die Farbigkeit der Raumgestaltung, kunstvollen Stuck sowie hochwertige Malerei und Skulpturen. Um den wertvollen Fußboden zu schonen, ist das Betreten der Prunkräume nur mit weichen Filzpantoffeln möglich. Einen kleinen Vorgeschmack auf die sehenswerten Räumlichkeiten gibt es im Video.

Die Anmeldung zu einer Führung erfolgt direkt vor Ort zu den Öffnungszeiten am Ticketschalter im Erdgeschoss (Residenzplatz 4-6, 87435 Kempten).

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