März und April sind die Frühlingsmonate schlechthin: Krokusse blühen, die Tage werden länger, der Winterblues ist überwunden. Freiwillig nochmal in den Schnee fahren? Nach einem schneelosen Wintersemester in Spanien ist die Antwort für mich klar. Und so packe ich meine Skier in den Kofferraum, während andere bereits ihre Gartenmöbel aus dem Keller holen und fahre Richtung Berge.
Skifahren für Frühaufsteher
Für meine letzte Skifahrt geht es an den Ifen, wo im März die Tage schon um 07:45 starten und der Lift auf 2.000 Meter fährt. Wir nutzen den Early-Bird-Monat und stehen pünktlich auf der Piste. Während die Sonne langsam höher steigt, beleuchtet sie die frisch präparierten Hänge. Noch sind die Abfahrten griffig und wir genießen ein paar ruhige Fahrten, bevor die Langschläfer eintrudeln. Zu diesen frühen Morgenstunden bietet das Restaurant Tafel&Zunder an der Bergstation ein Weißwurstfrühstück an, doch wir nutzen den Vormittag und fahren weiter. Es ist ein schöner Wintersporttag, der Schnee firnt auf und die Pisten werden besser. Am liebsten nehmen wir die Route direkt am Ifen mit eindrucksvoller Bergkulisse, die nicht so stark befahren ist. Trotz der späten Jahreszeit sind noch viele Tourengänger unterwegs. Sie laufen zickzackförmig den steilen Hang zum Ifen hinauf, schnallen ihre Skier ab und verschwinden in einer kleinen Spalte im Berg. Wo genau sie abfahren, das können wir uns auch am Ende des Tages nicht erklären. Ebenso gut taugt uns die langgezogene Piste am Gottesackerplateau, die längste Abfahrt des Tages.
Mittagspause im Tafel&Zunder
Langsam lassen die Pisten allerdings nach und so machen wir im Tafel&Zunder Mittag, bevor die Massen eintreffen. Typische Allgäuer Kässpatzen und Kaiserschmarrn sind jetzt wohlverdient und schmecken vor Kulisse der Berge noch viel besser. Ein paar Abfahrten nehmen wir noch, bevor wir zum Abschluss mit unseren Skischuhen auf das Hahnenköpfle laufen, ein zum Glück kurzer Weg. Der letzte Abschnitt über Fels und Matsch ist mit den Skischuhen nicht wirklich optimal, aber jeder Gipfel muss mit. Vor allem lohnt es sich, dem präparierten Weg vorbei am Hahnenköpfle zu folgen und die Aussicht auf die andere Seite zu genießen. Hier ist man allein und es herrscht komplette Stille, ziemlich ungewohnt. So lassen wir uns noch eine Weile die Sonne aufs Gesicht scheinen, bevor wir mehr rutschend als laufend den Abstieg meistern.
Letzte Abfahrt der Saison
Wehmütig schnallen wir uns nochmal die Skier an, es geht an die letzte Abfahrt der Saison. Schön ist diese letzte Fahrt nicht, die vielen Leute haben den Hang zu einer Buckelpiste transfomiert, es ist sulzig und eisig. Mit schweren Oberschenkeln kommen wir unten an, wo es langsam aber sicher grünt und das Schmelzwasser auf den Straßen läuft. Glücklich darüber, so früh aufgestanden und nochmal am Berg gewesen zu sein, sagen wir dem Winter ade, bis zum nächsten Jahr. Sche war’s! Übrigens ist am Ifen noch bis zum 24. April Saison, am Nebelhorn sogar bis zum 1. Mai. Die Skigebiete in der Übersicht finden sich unter Schneebericht (allgaeu.de/winter)