In den 1970er Jahren hat die Trimm-dich-Bewegung den Wald erobert. Doch dann kam die große Zeit der Fitness-Studios mit coolen Geräten und spannenden Kursen. Doch jetzt heißt es: zurück zur Natur! Das Naturresort Haubers bietet ein Wald-Workout an. Fitness unter Bäumen.
Kniebeugen, Bockspringen, Arme kreisen, Klimmzüge – in den 1970er Jahren kam es zu einem faszinierenden Outdoor-Trend: Auf Initiative des Deutschen Sportbundes entstanden in vielen Wäldern einfache Fitness-Parcoure. Man nannte sie Trimm-dich-Pfade. Und plötzlich ging man im Wald nicht mehr nur spazieren. Sondern zum Sport.
Die Trimm-dich-Bewegung gilt als Vorläufer des aktuellen Fitness-Booms. Dabei stand schon damals nicht das Auspowern im Fokus. Trimm-dich sollte typischen Wohlstandserscheinungen entgegenwirken – Übergewicht, Bewegungsmangel, Kreislauferkrankungen. Mit den Olympischen Spielen in München wurde diese Form der einfachen Waldfitness zur Volksbewegung. Mehr als 1.500 Trimm-dich-Pfade gab es in Deutschland.
Wenn Norbert, der Fitness-Coach in Haubers Naturresort, zum Wald Workout lädt, dann erinnert das ein wenig an die Trimm-dich-Zeit: ein liegender Baumstamm, einige lange Holzstäbe, eine Treppe – der Wald nicht nur als Arena, sondern auch als Sportgerät. Coach Norbert bittet uns, einen Halbkreis zu bilden.
Atmung.
Wir stehen still zwischen Bäumen, verbinden uns mit dem Wald und heben die Arme. Einatmen, Atem kurz halten, Ausatmen, Atem kurz halten. Schon nach wenigen Übungen dehnt sich der Brustkorb, öffnet sich das Herz, wollen die Arme höher empor zu den Baumwipfeln.
Ausdauertraining.
Eines der besonderen Merkmale im Haubers Wald ist die Treppe des Klimapfads. 100 steinerne Stufen führen bergan. Norbert fordert uns auf, 50 davon in unserem eigenen Tempo zu gehen. Auf der Hälfte angekommen, messen wir unseren Puls. Dann gehen wir erneut die 50 Stufen. Und dann noch einmal. Das Ziel: im eigenen Limit zu bleiben, die Anstrengung spüren, ohne aber völlig außer Atem zu sein. Dafür braucht es keine Treppe, eine Steigung genügt.
Beweglichkeit.
Wir nehmen einen langen Holzstab in die Hände, stellen uns breitbeinig im Wald auf und trainieren mit dem Stock wie mit einer Langhantel: Kniebeugen, Rumpfdehnungen, das Holz über den Kopf, zur einen Seite, zur anderen. So ein Stock ist nicht schwer. Doch bald schon ist die Anstrengung spürbar.
Stabilität.
Jetzt umfassen wir die Holzstäbe wie eine Stange, an der wir uns festhalten. Wir stemmen diese in den weichen Waldboden und stützen uns an dem Holzstock ab, lassen die Hüften kreisen, richten uns auf. Es sind kleine Bewegungen, die sich rund anfühlen und Spaß machen. Spannend, wie schnell wir merken, dass einige Muskelgruppen seit einiger Zeit offenbar nicht mehr viel zu tun hatten…
Balance.
Über den Baumstamm, der am Boden festgemacht liegt, können wir alle balancieren. Kein Problem. Aber auch mit geschlossen Augen? Nur die Füße tasten langsam voran? Norbert hält uns die Hände, auf dass wir nicht stürzen. Und doch ist es verblüffend, wie schnell man sich unsicher fühlt. Erst wenn man das Tempo extrem verlangsamt, sich auf alle Sinne verlässt, geht es Stück für Stück weiter. Aber doch nicht bis ans Ende. Keine Frage, wir müssen wieder kommen.
Zum Abschluss räumen wir mit Norbert den Wald auf, legen die Stöcke zusammen, packen unsere Sportsachen zusammen und verlassen das Fitness-Studio im Grünen. Es war ein schönes Wald-Workout!
Service
Haubers Naturresort. Mehr als ein Natur-Wellness-Hotel – eine Welt für sich.
Wunder. Wald. Allgäu. Mehr als 30 Prozent des Allgäus sind Wald. Einblicke in unser prachtvolles Grün.
Wandertrilogie. Ein ausgezeichnetes Netz an Wanderwegen im Allgäu.