Mit Palmsonntag beginnt die Vorbereitung für das Osterfest: Die aus 7 immergrünen Pflanzen gebundenen Palmen werden am Palmsonntag gesegnet. Ein bunter Osterbrauch, der lange sichtbar ist: Die meist gotisch geformten Palmen zieren nach der Segnung die Vorgärten.
In der Karwoche gehört am Gründonnerstag die Grüne Neune, eine kräuterreiche Suppe, das Osterlamm, der Osterzopf und die gefärbten Eier zum Brauchtum. In der Osternacht, wenn die Kirche zunächst ganz dunkel ist und schließlich die Kerzen die Nacht erleuchten, werden die Speisen in der Kirche geweiht. Mit der feierlichen Ostermesse ist auch endlich die Fastenzeit vorbei, die mit dem Abbrennen des Funkenfeuers begann. Eine schöne Zeit, denn das Fasten lehrt, dass nicht alles selbstverständlich ist.
Eine unterschätzte Jahreszeit: die Natur wechselt vom Winter in den Sommer.
Während in den Hochlagen Winterbegeisterte Ski fahren, sind in den Tälern Radler und Rennradlerinnen unterwegs. Auf den Wanderwegen hingegen begegnet man gar nicht so vielen. Dabei bietet die noch blattlose Natur Einblicke in sonst verborgene Winkel. Die noch fehlenden dichten Baumkronen von Buchen und Bergahorn geben den Blick frei auf die schneebedeckten Gipfel der Allgäuer Alpen.
Die fehlende Krautschicht am Boden lässt Bodendenkmäler erkennen und die blattlosen Sträucher geben Mauern frei. Perfekt für eine Wanderung, wie zum Beispiel ab der Au, Bad Grönenbach. Wir nehmen den Weg hinauf zum Bock, an Kletterwänden vorbei. Vom Bock aus schweift der Blick hinab zu Iller und zu den schneebedeckten Alpen. Der Weg führt weiter nach Maierhof. Wir werfen einen Blick in die noch recht junge, evangelische Kapelle Der Weg führt uns über Wiesen und durch den Wald, über Tobel hinweg zur Iller hinab. Über die Hängebrücke geht es hinauf zur Burgruine Kalden.
Auch Kultkommissar Kluftinger war hier
Ein Ort, der im Kluftinger – Krimi „Schutzpatron“ sehr gut beschrieben ist. Die Burgruine ist Teil der Burgenregion Allgäu, zu der 43 Burgen und Schlösser zählen. Allein in unmittelbarer Umgebung finden sich mehrere (Ruine Rothenstein, Hohes Schloss Bad Grönenbach, Schloss Kronburg). Wir sind nun auf der westlichen Seite der Iller, laufen am Steilhang der Iller entlang und sind fasziniert von den grandiosen Ausblicken auf den Illerdurchbruch, die uns die Natur zu dieser Jahreszeit bietet.
Der ausgeschilderte Weg führt von der Ruine hinab in einen Tobel. Am Ende weitet er sich und die blattlose Natur lässt die alte Knochenstampfe im Auwald erkennen.
Vögel haben sich im Seitenarm der Iller zurückgezogen. Es ist still auf dieser Wanderung. Außer den Vögeln hören wir nichts. Selten ist eine Wanderung in der Heimat so still, so unprätentiös und doch so wunderschön. Einfach passend in der Karwoche.
Auch ein toter Schwan gehört zur Natur: Die Spuren führen in den Auwald. Der Fuchs braucht auch Nahrung. Der Weg ist Teil der Wandertrilogie Allgäu und streift auch den Themenweg Natur und Technik an der Iller.