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Feb

„Andreas fängt Momente ein ‒ das macht die Ausdruckskraft seiner Bilder aus“: Fotografien aus dem Alpenraum von Andreas Riedmiller

Den deutschsprachigen Alpenraum verbinden nicht nur die Sprache alemannischen Ursprungs, sondern auch die Sitten und Gebräuche über die Ländergrenzen hinweg. Dies heben die Bilder des gebürtigen Allgäuers Andreas Riedmiller hervor – jüngst veröffentlicht wurden 12 Motive im Jahresweiser der Meckatzer Löwenbräu: wunderschöne, ausdrucksstarke Fotografien vom Viehscheid in Gunzesried, Bilder der Heuernte in Vorarlberg … aufgenommene Momente, Stimmungen, Augenblicke und Landschaften die den Brauchtum der Alpen einfangen. Bilder, die „echt“ sind und keine geplanten Hochglanz-Werbeaufnahmen. Bilder, die den Betrachter in die Region tief eintauchen lassen.

Drei der 13 Kalenderblätter möchte ich euch an dieser Stelle gerne vorstellen – es sind meine drei Liebsten:

Der Titel: Der Alpsommer endet

Ob Alpabtrieb (Bregenzerwald), Alpabfahrt, Alpabzug (beides Schweiz) oder Viehscheid (Allgäu) – die Überführung des Viehs von den Bergweiden ins Tal ist im Alpenraum seit jeher ein wichtiges Ereignis, das zwischen Mitte September und Mitte Oktober feierlich begangen wird. In vielen Gegenden werden die Tiere für den Viehscheid aufwändig geschmückt. Mit Musik- und Tanzveranstaltungen wird gefeiert, dass Mensch und Tier wohlbehalten im Tal ankommen und das Alpleben seinen Abschluss findet.

Traditionell führt beim Alpabtrieb eine besonders schöne Kuh als sogenannte Kranzkuh die Herde an – dies ist auch auf dem Frontblatt dieses Jahresweisers zu sehen. Sie trägt einen auffälligen Kopfschmuck aus typischen Bergpflanzen und einem Spiegel. Dieser soll nach altem Brauch böse Geister von der Herde fernhalten. Jede Region, jeder Ort und jeder Hof hat einen eigenen Kopfschmuck für die Kranzkuh mit charakteristischen Merkmalen.

TIPP:

Einen großen und authentischen Allgäuer Viehscheid lässt sich in Gunzesried/Oberallgäu erleben – hier stehen noch die Hirten im Mittelpunkt, nicht die Touristen. Meckatzer Bier kann man beim beliebten Viehscheid in Thalkirchdorf/Oberstaufen genießen. Einen guten Überblick über alle Viehscheide im Allgäu gibt die Internetseite www.viehscheid.com.

Auch der Alpabtrieb im Bregenzerwald ist immer einen Besuch wert, etwa Mitte September in Schwarzenberg. Da er sich nach der Natur und Tier richtet, variiert der genaue Zeitpunkt. Es empfiehlt sich daher, das Datum im Voraus zu erfragen. Information & Kontakt: tourismus.schwarzenberg.at und Tel.: +43 (5512) 3570.

Der Juni: Von Ziegen und Menschen

Die „Kuh des armen Mannes“ hieß die Ziege früher, denn sie ließ sich über Jahrhunderte dank ihrer Genügsamkeit fast kostenlos halten und lieferte als treuer Begleiter Milch, Felle und Horn. Dabei war und ist die Ziege auch ein fleißiger Landschaftsgärtner: Anders als Schafe, Rinder und Pferde fressen Ziegen nämlich nicht nur Gras, sondern auch Laub und Rinde und sorgen somit dafür, dass Alpweiden nicht von Büschen und Bäumen besiedelt werden. Heute ist die gesunde Ziegenmilch in Form von würzigen Käsen beliebter denn je und auch in den Supermärkten der Großstädte sehr gefragt.

Ziegen sind aber auch einfach gute Spielkameraden: Kinder, die ihre Sommerferien auf der Alm verbringen, haben ihre helle Freude an den meckernden Freunden. Auf der Alpe Buchen in Schwarzenberg etwa, auf dem Ziegenhof der Familie Held, helfen die Tiere mit und sind
zwischendurch für jeden Spaß zu haben – hier als lustiges Trio mit der
Tochter der Hofbetreiber.

TIPP:

Im Allgäu, Vorarlberg und der Ostschweiz gibt es unzählige Ziegenalpen, bei denen es zünftige Brotzeiten oder auch Käse zu kaufen gibt. Ein erlebnisreicher Ausflug ist beispielsweise der Besuch beim Ziegenhof der Familie Held auf der Alpe Buchen. Sie ist von Mellau/Vorarlberg aus einfach zu erreichen und wird von Ende Mai bis Anfang Oktober bewirtschaftet. Die Jausestube ist Ausgangspunkt für anspruchsvolle Rundwanderwege im eindrucksvollen Mellental.
Information & Kontakt: www.ziegenheld.at und Tel.: +43 (5512) 2794.

Sehr guten Ziegenkäse stellt überdies die Biokäserei Zurwies in Wangen her – sie bezieht ihre Ziegenmilch von einem der ältesten Kunden der Meckatzer Löwenbräu: Gast- und Landwirt Alois Stiefenhofer aus Hergatz. Information & Kontakt: www.zurwies.de; das Gasthaus Stiefenhofer befindet sich in Itzlings, Tel.: +49 (8385) 316.

Der Dezember: Heimatgipfel

Fast beschützend liegt das Allgäuer Dreigestirn aus Trettachspitze, Mädelegabel und Hochfrottspitze im Hintergrund dieser Jagdhütte in Einödsbach/Oberstdorf. Für viele Allgäuer stellen diese drei Berg- gipfel das eigentliche Wahrzeichen ihrer Heimat dar – das Dreigestirn ist weithin sichtbar, wenn man auf der A7 von Memmingen kommend das „Allgäuer Tor“ durchfährt.

So findet jeder Alpenbewohner sein eigenes Wahrzeichen – jenen Gipfel, an dem er seine Heimat festmacht und der ihm wie Betlehems Stern den Weg nach Hause weist: Sei es das Dreigestirn oder der Hochgrat für die Allgäuer, die Kanisfluh oder der Diedamskopf für den Bregenzerwälder oder der Säntis für den Appenzeller.

Wer den Kalender kauft, tut Gutes für die Umwelt: Der Kalender ist klimaneutral und ernmissionsarm gedruckt auf Papier aus zertifiziert nachhaltiger Forstwirtschaft mit Öko-Druckfarben sowie Chemie- und wasserfreier Druckplattenherstellung. Dazu kommt: bei jedem Druckauftrag planzt die Druckerei einen Baum bei einem Aufforstungsprojekt in Lettland!

Den Jahresweiser im A 3 Querformat gibt es ab November zum Preis von 17,90 Euro + Versandkosten im Meckatzer Geschenkestadel zu kaufen (www.meckatzer-shop.de) oder er kann über Telefon-Nr. 08381-504-250 bestellt werden.

Silke Teltscher, Meckatzer Löwenbräu

http://youtu.be/-A11WEhEaos
  1. Kinker Franz sagt:

    Die Fotos sind wirklich sehr beeindruckend. Der Fotograf war im richtigen Moment am richtigen Ort.

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